Sonntag, 8. November 2020

Pleiten, Pech und Pannen einer Buchbloggerin

"Mach doch mal ein Blog", sagte vor mehr als 7 Jahren eine ehemalige Bloggerin zu mir. Spitze, dachte ich, das kann ja nicht so schwer sein...

Der Anfang war schwer, sehr schwer. Die Selbstzweifel groß, der Plan nicht vorhanden. Ist er heute auch noch nicht, aber was solls. Ich blogge intuitiv, spontan und immer noch mit sehr viel Liebe zum Wort. Doch Bloggen ist nicht das, was die LeserInnen als Ergebnis hier sehen. Bis dahin ist es manchmal ein sehr steinchenreicher Weg. Das beginnt bei der Umsetzung einer Beitragsidee und endet beim Kampf mit der Bloggerplattform. Ich habe auf blogspot begonnen und werde hier wohl auch noch eine Weile bleiben. Eines habe ich in den vielen Bloggerjahren gelernt. Geht nicht, gibt es nicht! Man muss auch als BloggerIn bereit sein, etwas Neues zu lernen. Stichworte HTML und CSS! Macht Spaß, wenn es funktioniert und man der Bloggerplattform die Zunge rausstrecken kann. Kostet aber auch Nerven, wenn man nur ein falsches Zeichen im Befehl hat.

Dieser Beitrag soll euch ein paar Pleiten meines Bloggerdaseins näherbringen. Ich gebe zu, dass ich etwas in meinem Gedächtnis kramen musste, was ich euch denn hier erzählen kann. Nach etwas Bedenkzeit schoß mir eines der schönsten und witzigsten Interviews in den Kopf, welches ich mit Friederike und Philipp Achilles geführt habe. Das war auf der Frankfurter Buchmesse. Hach, ein wirklich sehr angenehmes Interview. Nein, ihr braucht nicht danach suchen! Das Interview wurde nie veröffentlicht. Damals habe ich die Worte per Smartphone aufgenommen und das olle Dingens musste sich bei einem Systemupload einfach mal selbst vernichten. Ihr könnt euch vorstellen, wie peinlich es war, den beiden und dem Verlag mitzuteilen, dass ich natürlich keine Kopie extern gespeichert hatte.

Schön ist auch, wenn man als BloggerIn auf der Leipziger Buchmesse unterwegs ist und in der überfüllten Straßenbahn einen Schockmoment hat, weil einem eingefallen ist, dass man zwar die Kamera dabei hat, aber die SD-Karte noch im Hotelzimmer ihr Dasein dümpelt. Aber wir leben ja im digitalen Zeitalter und so ein Smartphone kann ja ebenfalls ganz tolle Fotos schießen. Wenn es nicht gerade abstürzt. Oder der Saft alle ist und man die Powerbank vergessen hat zu laden. Meistens passiert das alles nur einmal. Als BloggerIn lernt man immer dazu!

Peinlich wird es auf der Buchmesse, wenn es hinter einem fröhlich tönt: "Oh, das ist ja die Frau Buchgefieder!" Man sich dann umdreht, grinst und sich denkt: 'Genau, die bin ich und wer bist du?' Ich habe das ein oder andere Fettnäpfchen schon betreten. Aber man hat ja immer genügend Gesprächsstoff. Wer sonst ist auf einer Buchmesse, wenn nicht ein Bücherwurm. Dann fällt es gar nicht auf, wenn einem der Name zum Gegenüber nicht gleich in den Kopf schießt. Das Gute ist, dass die meisten Büchermenschen das alles mit Humor nehmen.

Übrigens habe ich es mal geschafft, auf einer Buchmesse soviel zu laufen, dass nach drei Tagen meine Schuhe das Zeitliche segneten. Aber BloggerInnen sind immer bestens auf alles vorbereitet. Außer es schneit, obwohl es doch schon März ist. Und es schneit soviel, dass die Leipziger Buchmesse im Schnee versinkt. Da hatte ich übrigens keine Winterschuhe dabei, nur Sneaker. Aber mit denen war ich wenigstens in den Hallen unterwegs, während liebe BloggerInnen im Chaos feststeckten, weil nichts mehr fuhr. Keine Straßenbahn, keine S-Bahn, kein ICE. Da wurden Taxis zu neuen Treffpunkten der Literaturszene.

Apropos Treffpunkt. Ich habe mal einen Autor quer über die Buchmesse gelotst und das im Eiltempo. Ich wollte unbedingt ein Interview mit ihm führen und da mir nichts besseres als die Bloggerlounge einfiel, mussten wir uns durch mehrere Hallen schlängeln, bis wir vollkommen fertig dann das Interview starteten. Auch das im Eiltempo versteht sich.

Ihr seht also, so ein BloggerInnenleben ist nicht immer einfach. Aber es macht unheimlich Spaß mit Leuten zusammen zu treffen, die genau so einen an der Waffel haben, wie ich!