Montag, 3. Februar 2020

"Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden." - George Augustus Moore

Aphorismen begleiten mich fast jeden Tag in meinem Leben. Deshalb krame ich die alte, verstaubte Rubrik "Motto des Monats" wieder hervor und belebe sie von neuem.


Ich befinde mich derzeit auf einer Reise, die als Zeitraum 4 Wochen umfasst. Es ist eine Pause. Eine Auszeit von zwei mir liebgewonnenen Social Media Kanälen. Seit zwei Wochen bin ich offline, was Instagram und Twitter betrifft. Ich war es leid, meine Zeit zu vertrödeln, um herauszufinden, wer welches Buch liest, wer wo gerade im Urlaub ist oder wer sonst irgendetwas für mich weniger Nennenswertes in die Smartphonekamera quasselt. Meine Zeit auf Instagram verschwendete ich mit scrollen, liken und dusseligen Clips schauen. Twitter war in der letzten Zeit nur noch ein Pool aus Hasskommentaren oder englischen Tweets, die ich eigentlich nicht sehen wollte. Keiner der beiden Kanäle brachte mir Mehrwert, was vor allem auch an mir selbst lag. Also beschloss ich in einer spontanen Aktion, Pause von all dem zu machen. Von heute auf morgen.

Stellt sich nun die Frage, ob ich mich auf dem Weg nach Hause befinde? Zu mir selbst? Zu den Dingen, die ich mir in Zukunft für Instagram und Twitter vorstelle. Noch nicht in dem Maße, wie ich es mir wünschen würde, aber es gibt erste Ansätze und Erkenntnisse. Beispielsweise, dass ich auch ganz ohne auskomme. Mein Handyakku hält nun wieder mehr als einen Tag. Das Handy ist nicht mehr ständig in meiner Nähe. Wenn ich dann doch was mitteilen will, mache ich das auf WhatsApp oder Snapchat. Da sehen es vor allem Leute, die ich wirklich kenne. Auf Instagram und Twitter fehlten mehr und mehr die Kommentare, die Reaktionen fern ab der "Likes". Follower waren und sind mir immernoch ziemlich wurscht. Sie sagen nichts weiter aus, sind nur für die "Großen" wirklich überlebenswichtig.

Anders liegt die Sache bei meinem Blog. Mehr und mehr wird es hier weniger und weniger. Und genau das will ich nicht. Ich mag mein Nestchen. Ich weiß, dass ich meine Beiträge auf diversen Kanälen teilen sollte, wenn ich mehr Leser erreichen will. Aber ich will vor allem auch Leser, weil sie den Blog gut finden, meine geistigen Ergüsse und nicht, weil jemand einen Link zu einer meiner Rezensionen geteilt hat, weil ich es geteilt habe und derjenige die Rezension aber noch nicht einmal gelesen hat. So soll es nicht laufen. Auch ein Stück weit ein nach Hause gehen. Zwei Wochen lang will ich noch offline sein und mich dann peu à peu auch wieder mit Instagram und Twitter beschäftigen. Dann aber bewußter.

Es ist wichtig, dass wir uns ein Stück in neue Welten wagen, reisen und dann wieder zu uns bzw. nach Hause zurückfinden. Dort ist doch alles was wir brauchen, was wirklich wichtig ist.