Samstag, 22. Dezember 2018

Flügelchen Nr. 22 - Filmkritik Mary Poppins Rückkehr

Heute gibt es das Flügelchen etwas verspätet, denn ich möchte euch gern von meinem gestrigen Kinobesuch berichten. 


Ich gebe zu, ich bin ein totaler Fan von "Mary Poppins". Ich liebe, liebe, liebe den Film von 1964. Als ich das erste Mal von einer Folgeverfilmung erfuhr, war mein erster Gedanke eigentlich nur, warum das denn unbedingt sein muss. Für mich gibt und gab es immer nur eine Mary und das war Julie Andrews. Trotzdem war ich neugierig auf die neue Geschichte. Also besuchte ich am 21. Dezember 2018 das Kino. Ich gebe zu, dass ich mich über die Filmlänge anfangs wunderte und vor allem hoffte, dass der Film mir gefallen würde. Die 130 min würden sonst sehr lang werden. Ich gebe auch zu, dass mich das erste Lied, gesungen von Jack (Lin-Manuel Miranda) nicht sonderlich begeisterte. Aber er steht ja auch in direkter Konkurrenz mit Bert aus dem 1. Mary Poppins Film.

Nach und nach entspannte ich mich und ließ mich von Emily Blunt in die Welt von den zwei erwachsenen Bankskindern Jane und Michael mitnehmen. "Mary Poppins Rückkehr" ist für mich zwar ein gefühlvoller Film, der aber an manchen Stellen gezwungen überdreht wirkt und auch die Songs betreffend kein absolutes Highlight bieten kann. Die Umsetzung finde ich gelungen, aber es bleibt nach dem Schauen einfach zu wenig hängen. Ihr seht, ich bin hin und her gerissen. Emily Blunt wird bereits in einigen Kritiken hoch gelobt. Mir erscheint sie zuweilen eher zu arrogant als Mary Poppins. Klar, Mary weiß was sie kann, aber Julie Andrews hatte trotzdem einen sanften Blick bei all dem Selbstbewußtsein als Kindermädchen. 

Gefreut habe ich mich über die Szenen mit Dick van Dyke und Angela Lansbury. Aber auch ihre Auftritte konnten das Ruder leider nicht herumreißen. "Mary Poppins Rückkehr" ist ein Familienfilm, der eine Fortsetzung sein soll und sich doch sehr am Original orientiert. Die Schauspieler machen alle einen wunderbaren Job, aber der Funke wollte einfach nicht ganz überspringen. Versteht mich nicht falsch, ich habe mich nicht gelangweilt, sogar an manchen Stellen gelacht oder ein Tränchen verdrückt. Dennoch fehlte der letzte kleine Funke, das Glitzern, der Zauber, den Mary in der alten Verfilmung einfach bei fast jeder Szene versprüht. Manchmal sollte man vielleicht doch lieber alles beim Alten lassen.