Donnerstag, 13. Dezember 2018

Flügelchen Nr. 13 - nachhaltiges Weihnachtsfest?

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie nachhaltig sich das Weihnachtsfest feiern lässt? Ich versuche im heutigen Flügelchen mal ein paar Denkanstöße zu geben.


Zuerst sollten wir klären, was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet. Im Grunde ist es die Überlegung, was langfristig passiert, wenn ich bestimmte Dinge tue, wie ich sie tue. Was kann ich tun, damit die Dinge länger nutzbar sind bzw. wie kann ich sie erhalten. Versuchen wir also anhand von Weihnachten mal nachhaltig zu denken.

Als erstes kommt mir da der Weihnachtsbaum in den Sinn. Die meisten Menschen haben in der Weihnachtszeit einen echten Baum im Wohnzimmer stehen. Doch wie nachhaltig ist das bzw. kann das sein, wenn der Baum vorher gefällt wurde und nachher auf dem Kompost oder gar im Müll landet. Wer jetzt glaubt, ein künstlicher Baum wäre nachhaltiger, der irrt. Die Ökobilanz eines "Plastikbaumes" ist in den ersten Jahren nach der Anschaffung so schlecht, dass sie frühestens, je nach Größe des Baumes, nach 10 Jahren sich langsam ins positive wendet. Ab diesem Zeitpunkt werden die meisten Bäume allerdings entsorgt. Das jemand einen solchen Baum sein Leben lang behält, ist eher selten. Am nachhaltigsten wäre es wohl, ganz auf den Baum zu verzichten, aber ist Weihnachten dann noch Weihnachten? Wer einen echten Weihnachtsbaum nicht missen möchte, sollte sich an regionale Anbieter wenden, am besten aus biologischem Anbau. Es gibt mittlerweile "Bauern", die Bäume anbauen und nur dann verkaufen, wenn wieder ein neuer Baum gepflanzt wird. Außerdem gibt es Anbieter, bei denen man Bäume mieten kann, die mit ausreichend Wurzelwerk versehen sind, so dass der Baum wieder anwachsen kann. Verzichten solltet ihr ganz klar auf Billigbäume. 


Wie nachhaltig ist mein Adventskranz? Auch hier gilt wohl, wer alle Jahre wieder einen neuen Adventskranz auf dem Tisch hat, lebt nicht wirklich nachhaltig. Versucht es stattdessen mit Upcycling. Mein diesjähriger Adventskranz besteht aus vier alten Tassen. Den kann ich die nächsten Jahre so weiter nutzen. Nur bei den Kerzen sollte ich auf die Herstellung achten und genauer hinschauen.

Wie sieht es aus mit den Geschenken? Manch einer wird beleidigt gucken, wenn man sagt, dass es am nachhaltigsten ist, wenn man auf Geschenke komplett verzichtet. In einer Hälfte meines Familienkreises wird das so praktiziert. Schließlich sollte es an Weihnachten darum gehen, dass man Zeit mit seinen Liebsten verbringt und nicht, wie lange man braucht um Geschenke auszupacken, die man letztendlich gar nicht braucht. Wer allerdings gar nicht auf diese Gaben verzichten mag, der sollte klare Wünsche äußern, um den Berg an unnützem Zeugs zu minimieren. Gerade bei Kindern stehen Geschenke hoch im Kurs. Aber selbst ihnen ist das Geschenkpapier weniger wichtig als der Inhalt. Also auch da, lässt es sich nachhaltiger denken. Klar ist bei einem direkten Wunsch die Überraschung dahin, aber die ökologische Bilanz und das weniger Verschwenden von Ressourcen sollte es uns doch wert sein. Außerdem sollte man bei Geschenken eher auf Qualität setzen, als auf Masse.

Das sind bei weitem nicht alle Gedanken, die man sich zum Thema Weihnachten und Nachhaltigkeit machen kann. Den Kreis könnte man viel größer ziehen. Dennoch lasse ich euch jetzt mit euren Gedanken allein und hoffe sehr, dass ihr aus den drei Denkanstößen etwas mitnehmen konntet. 

Habt ihr konkrete Ideen für ein nachhaltiges Weihnachtsfest? Dann immer her damit...