Bitte was bist du? Gebt zu, einige von euch haben genau diese Frage jetzt im Kopf. Andere wiederum, sofern ihr einigermaßen gut im Social Media unterwegs seid, werdet davon bereits gehört haben. Schließlich gibt es dieses NaNoWriMo bereits seit 1999. Aber was ist es denn nun und noch viel wichtiger warum genau mache ich da mit?
In den vergangenen Monaten, also um ganz ehrlich zu sein, in den vergangenen zwei Jahren habe ich immer wieder versucht, meine Idee zu einem Kinderroman in die Tat umzusetzen. All diese Versuche sind darin gescheitert, dass ich mal hier, mal da einige Sätze getippt habe, dann alles wieder gelöscht habe und letztendlich das Ganze in der besagten verstaubten Schublade lag, bis ich erneut etwas Motivation verspürte, um es wieder anzugehen. Nun wissen einige von euch, dass ich dieses Jahr nicht unbedingt liebevoll umarmen würde, eher wünsche ich es dahin, wo der Pfeffer wächst. In den letzten Wochen keimte in mir jedoch der Wunsch, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzumachen. Also genau genommen sind es sogar zwei Kapitel, aber eines ist mein ganz privater "Kampf" und soll es vorerst auch bleiben. Nummer zwei war aber immer wieder mit dem Wunsch des Schreibens verbunden. Mein Gott, du bist 40, hab ich gedacht. Willst du als Großmutter vielleicht das Buch schreiben oder eventuell schon etwas eher? Klar, so eine liebe, vorlesende Großmutter ist der Traum aller Kinder, aber so lange darauf warten, will ich dann doch nicht.
Also habe ich mich gestern beim National Novel Writing Month angemeldet, der vom 01. bis 30. November zum Ziel hat, einen Roman bzw. mindestens 50.000 Wörter zu schreiben. Klingt viel oder vielleicht auch nicht. Die 1667 Wörter am Tag stellen schon eine gewisse Herausforderung dar, wenn man Familie hat, arbeiten geht, bloggen möchte und bei Lovelybooks die Halloween- und Weihnachtswichtelaktion betreut oder gar selbst mitmacht. Ach ja und lesen, lesen ist auch so ein Hobby, dem man irgendwie nebenbei noch frönen möchte. Ist es also möglich in einem Monat einen Roman zu schreiben? Wahrscheinlich nicht so, dass ich ihn direkt danach an einen Verlag schicken könnte, aber dennoch ist es ein Anfang. Ein kleiner Tritt in meinen Allerwertesten. Denn auch wenn am Ende kein fertiger Roman dabei herauskommt, so kann ich meinem Schreibfluss mal freien Lauf lassen. Mal nicht alles nur planen, sondern frei in die Tasten hauen und sehen, was dabei herauskommt. Vielleicht denke ich einfach mal nicht nur nach, sondern mach es. Das innere in meinem Kopf kann auf Reisen gehen, ohne Planung, ohne Reiserücktrittsversicherung. Ein neuer Weg beginnt nun mal mit einem ersten kleinen Schritt. Das hier ist meiner.
Wie werde ich diesen November des Jahres 2017 gestalten? Ganz klar werde ich versuchen, mir jeden Tag Zeit fürs Schreiben zu nehmen. Zeit um sich durch diverse Instagramstories zu klicken, hatte ich die vergangenen Wochen ja schließlich auch. Wahrscheinlich werde ich den höchsten Teekonsum in einem Monat haben, vielleicht sogar neue Sorten ausprobieren. Meiner Prokrastinationsfähigkeit werde ich mitteilen, dass sie sich im Dezember oder frühestens im Januar wieder melden darf. Dieser Schlingel ist der Anfang vom Ende. Und trotzdem werde ich versuchen, auf diversen Kanälen ein gewisses Update zu geben. Dass das nicht immer positiv sein wird, ist mir jetzt schon bewusst. Ein wütender Beitrag, weil ich meine eigenen Vorstellungen nicht erfüllt habe, ist wohl das Mindeste. Doch ich will es schaffen. Nicht für andere oder für mehr Ansehen. Nein, allein für mich. Ich möchte mir beweisen, dass ich etwas schaffen kann, wenn ich es nur wirklich und aufrichtig verfolge. Dieser Traum von meinem eigenen Buch muss schließlich nicht auf immer und ewig in der Schublade vor sich hinliegen. Ob es nach dem Monat November, nach ein oder zwei Monaten Bearbeitungszeit dann auch dazu kommt, dass ich ein Manuskript daraus machen kann. Dass es vielleicht von jemanden gegengelesen wird, aus dem auch eine positive Rückmeldung resultiert. Dass ich mutig bin und es an einen Verlag schicken werde, spielt derzeit hier keine Rolle. Immer einen Schritt nach dem anderen. Ich möchte etwas Neues wagen, etwas, was mich auch an gewisse Grenzen bringen wird. Trotzdem etwas, dass ich liebe und dem ich endlich mehr Raum in meinem Leben und in meinem Kopf geben will.
Und ihr so? Gibt es jemanden unter euch, der ebenfalls dabei ist? Dann los, wir schaffen das!