Donnerstag, 15. September 2016

Mako Sica - Schlechtes Land


Vom Wall Drug Store, ist es nicht weit zum Badlands National Park. Einer Landschaft, die mich bereits vor 20 Jahren faszinierte und die mich jetzt beinah wehmütig werden lässt, weil ich so weit weg bin.


Die Badlands erstrecken sich über ca. 982 km² im Südwesten South Dakotas. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch Bergreste, Fiale und steinerne Türme bis hin zur größten geschützten Gras-Prärie. Die Landschaft erhielt ihren Namen von den Lakota. Mako Sica bedeutet schlechtes Land und ist besonders in Bezug auf die Nutzbarkeit für Landwirtschaft zu sehen. Die Öde dieser Berglandschaft ist bezeichnend, sieht man für Meilen keinen zivilisierten Punkt, nur trockenen Boden und Gesteinstürme. Und dennoch bietet dieses Gebiet bei genauer Betrachtung einiges, was man sonst nicht in South Dakota finden kann.


Die Badlands wurden von Wind und Wasser geformt. Diese Erosionen brachten die wunderbarsten Farben zu Tage, die in verschiedenen Sedimentschichten sichtbar werden. So findet man lila und gelb (Schiefer), hellbraun und grau (Sand und Kies), rot und orange (Eisenoxide) und weiß (Vulkanasche). Das Gebiet ist eines der größten Fossilen-Fundareale und noch heute werden prähistorische Knochenfragmente freigelegt. 


Doch angesichts der öden Landschaft wird auch jedem Besucher die tierische Vielfalt der steinernen Region zu teil. Nicht selten sieht man Präriehunde, Gabelböcke, Bisons, Adler, Geier, Falken, Schlangen, Schmetterlinge, Maultiere und Kojoten. Insgesamt leben ca. 39 Säugetier- und ca. 206 Vogelarten im Badlands National Park.


Im National Park kann man der Loop Road ganz bequem per Auto folgen und an den Aussichtspunkten anhalten und sogar hier und da picknicken. Wer gut zu Fuß ist, kann diversen Trails folgen. Hier ist es aber sehr zu empfehlen, jemandem zu sagen, wo man lang läuft. Denn im Park finden sich auch Tiere, die dem Menschen nicht immer wohlgesonnen sind, wenn sie in ihrem Lebensraum gestört werden. Außerdem kann es innerhalb von wenigen Minuten zum Wetterumschwung kommen. Dies haben wir erlebt. Wenn auch in schwacher Variante. Bei strahlendem Sonnenschein mit blauem Himmel kamen wir an und nur 30 Minuten später zogen dunkle Wolken herein, die sich vermehrten und auch stur auf der Stelle blieben. Es wurde windig. Um dann einige Minuten später wieder aufzuhellen.


Der Badlands National Park ist ganzjährig für Besucher offen und mit einer Gebühr von 15,00 $ pro PKW für sieben Tage nicht wirklich teuer. Wanderer bezahlen derzeit 7,00 $ pro Person und Motorräder müssen 10,00 $ investieren. Eine Jahreskarte gibt es bereits ab 30,00 $. Im Park selbst gibt es zwei Visitor Center wobei eines ausschließlich im Sommer geöffnet ist. Das große Ben Reifel Visitor Center hingegen bietet alles, was man zu den Badlands wissen oder nachlesen will. Hier kann man aber auch wunderbare Accessoires als Mitbringsel kaufen.


Warum ich so fasziniert bin von dieser Landschaft? Erst einmal sind es die Farben, die ich hier gesehen habe, obwohl auf den Bergen nichts wächst. Das Grün drumherum, die Tiere, die ich beobachten konnte, die Ruhe, alles zusammen ist so wahnsinnig beeindruckend. Man hat das Gefühl, die Zeit schreitet langsamer vorwärts. Alles will man in sich aufsaugen. Auch den Duft des Präriegrases, der leicht süßlich in der Luft schwebt. In diesem Gebiet herrscht ein Frieden, der außerhalb des National Parks besonders in Bezug auf die Natives nicht wirklich zu finden ist.


Man bewegt sich in diesem Gebiet auf den Spuren der Ureinwohner Nordamerikas genauso, wie auf den Spuren der Goldgräber. Die Geschichte des Landes mag nicht so alt erscheinen, aber die Atmosphäre sucht man in Europa vergeblich. Hier habe ich gespürt, dass ich bei mir angekommen bin. Das ich rundum zufrieden bin und nicht unbedingt höher und schneller hinaus muss. Der Badlands National Park ist ein Ort, den man wenigstens einmal in seinem Leben spüren sollte. Ich hoffe, ich darf es noch ein paar Mal mehr.


To be continued...