Samstag, 31. Dezember 2016

Von guten Vorsätzen, fehlender Ausdauer und dem Glück, ein Blogger zu sein...


Was will sie uns damit sagen? Nun, in erster Linie möchte ich diesen Post nutzen und euch einen guten und gesunden Start ins das neue Jahr wünschen, euch meine kleinen Lesehighlights des Jahres 2016 kurz verlinken und einen kleinen Ausblick in 2017 wagen.

Was habe ich vor einem Jahr nicht lustig vor der Kamera herumgezwitschert, dass ich im Jahr 2016 endlich mal mehr Planung in meinen Blog stecken möchte und nicht immer alles spontan lostippen will, um es spätestens am folgenden Tag online zu stellen. Vorsätze hatte ich, gute oder schlechte, kann jeder selbst beurteilen. Was ich jedoch nach wie vor nicht hatte und habe, ist Ausdauer. Hier habe ich was angefangen, da was abgebrochen, um dort wieder lustig bunt was Neues zu starten. Mal ehrlich? Kann ich planen? Bin ich strukturiert? 


Samstag, 24. Dezember 2016

Stille Nacht - Titus Müller


"Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh!"

Joseph lebt ein unschönes Leben als uneheliches Kind Anfang des 19. Jahrhunderts. Seine Mutter versucht alles, um ihre Kinder, welche jedes für sich von einem anderen Mann stammen, gut zu erziehen und zu versorgen. Doch Joseph hat Sehnsucht nach einer Vaterfigur. Als er erfährt, dass er seinen Vater nicht mehr kennenlernen kann, macht er sich auf dem Weg zu seinem Großvater. Als Hilfspriester bringt Joseph in der Gemeinde seines Großvaters nicht nur dessen Leben kurz durcheinander. Er beginnt auf besondere Weise, die Menschen zu erreichen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit der Sprache des Herzens und mit der Sprache der Musik...


Freitag, 23. Dezember 2016

Frohe Weihnachten!


Ihr lieben Nestgucker,


nun ist sie da, die oft besungene, besinnliche Weihnachtszeit. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, Zeit es Revue passieren zu lassen. Was war gut und was hat uns so richtig schwer getroffen. Es ist aber auch an der Zeit, sich mit seinen Lieben zu versammeln und schöne, freudige Stunden zu verbringen. Bevor nun also die nächsten Tage der Weihnachtszauber und vielleicht auch etwas der Weihnachtsstress bei euch Einzug hält, möchte ich euch sagen:

Ich wünsche euch ein wunderbares, besinnliches, vor allem aber freudiges, strahlendes und glückliches Weihnachtsfest. Möge es geprägt sein von glitzernden Momenten, von lachenden Augen und von wohligen Umarmungen, von lieben Menschen und von einem Lächeln des Herzens. Möge die Zeit kurz einmal stehenbleiben, damit wir all dies genießen und in unserem Inneren verankern können.


Fröhliche Weihnachten! Merry Christmas! Feliz navidad! Joyeux Noël!


Montag, 19. Dezember 2016

In der Weihnachtsbäckerei - Blogger-Adventskalender - Türchen Nr. 19


Hallo und Herzlich Willkommen im Blogger-Adventskalender 2016! Auch in diesem Jahr wieder initiiert von Mona aus dem Tintenhain. Gestern seid ihr bei der lieben Hanne zu Gast gewesen. Heute öffnen wir gemeinsam das Türchen Nummer 19 in meinem gefiederten Nestchen. Ich freue mich sehr, dass ich zum zweiten Mal Teil dieses Adventskalenders sein darf und werde euch, wie bereits im vergangenen Jahr, eine Kurzgeschichte aus eigener Feder vorstellen. Folgt dem Duft von Plätzchen...



Donnerstag, 15. Dezember 2016

Das Geheimnis des Mondes - Bo-hyeon Seo; Jeong-hyeon Sohn


Vollmond, Halbmond, Neumond, zunehmend, abnehmend...das ist furchtbar verwirrend, besonders wenn man seine eigene Einstellung zum Mond hat. Ist er tellerund? Oder ist er wie ein Ball? Vielleicht doch eher ein gebogenes Blatt?

Die Tiere des Waldes streiten sich. Für die kleine Eule ist der Mond tellerrund. Doch der Fuchs gibt zu bedenken, dass der Mond die Gestalt eines Balls hatte, dessen Luft ein wenig herausgelassen schien. Das Wildschein schnaubt, dass es den Mond als viertel Melone gesehen hat. Auch der Bär hat eine andere Meinung zum Mond. Nur Storch Adebar hat schon all diese Erscheinungen des Mondes gesehen. Die kleine Eule ist verwirrt...
 

Freitag, 2. Dezember 2016

Spitzbuben mit Quittengelee

Ich hab ein Herz für solche kleinen Teilchen. Der Rest der Nestfamilie leider nicht so. Aber zum Vorlesetag in diesem Jahr habe ich von den Grundschülern unseres Dorfes selbstgemachtes Quittengelee geschenkt bekommen. Nun dachte ich an diese kleinen Plätzchen, die mit Marmelade oder Gelee glänzen. Hier ist meine Variante, die furchtbar lecker war. Ja war, alles schon alle. Muss ich unbedingt vor Weihnachten noch zwei- oder dreimal backen.


Dienstag, 29. November 2016

Einfach Plätzchen!

Unter dieser Überschrift verbirgt sich für mich das wohl einfachste aller Plätzchenrezepte. Dies ist besonders dann von Nöten, wenn die lieben kleinen Kleckerliesen darum betteln, doch mal wieder die Ausstechformen benutzen zu dürfen. Also quasi jeden zweiten Tag in der Vorweihnachtszeit. 



Montag, 21. November 2016

"Traurigsein ist wohl etwas Natürliches. Es ist wohl ein Atemholen zur Freude, ein Vorbereiten der Seele dazu."


Aphorismus von Paula Modersohn-Becker

In den letzten Tagen wurde es immer ruhiger im Nestchen, was einen besonderen Grund hat. Der Großteil dieses Grundes ist die Traurigkeit, die momentan in meinem Herzen wohnt. Ich habe lange überlegt, ob ich mich auf meinem Blog dazu äußern möchte. Doch ja, ich möchte es. Es ist ein sehr persönlicher Beitrag, den ich hier schreibe. In wie weit er sich auf mein Bloggerleben auswirken wird, weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, ich brauche momentan Zeit. Zeit für meine Familie, Zeit für mich, Zeit mit Freunden und auch Zeit mit meiner Traurigkeit. 


Ein Mensch, der mich mit offenen Armen bei sich willkommen hieß, den ich beinah mein halbes Leben kannte. Der in meiner Gegenwart nie schlecht gelaunt war, der nie laut geworden ist, der Verständnis und ein großes Herz hatte, ist von dieser Welt gegangen. Ganz plötzlich und leise...Gerade deshalb ist es für mich schwer, es laut herauszuschreien, obwohl ich es möchte. Ich bin traurig...nicht todtraurig, nein, denn alles was ich mit diesem einen Menschen teilen durfte, nehme ich mit in meinem weiteren Leben. Das lässt mich ab und zu Luft holen. Ich hoffe sehr, dass es mich auf kommende Freuden meiner Seele vorbereitet. Momentan weiß ich nur, ich kann nicht lesen, ich kann kaum schreiben, ich habe eine gewisse Leere in mir. Eine Leere, die immer wieder von Menschen mit einem kleinen Sonnenstrahl geflutet wird und gerade an diese Menschen möchte ich jetzt denken, an ihnen möchte ich mich festhalten. 

Meine Rezensionen sind meistens persönlicher Art und vielleicht werde ich die ein oder andere schreiben können, versprechen möchte ich dies aber nicht. Einzig die Plätzchenwoche in meiner Nestküche bereitet mir Spaß, weil sie ablenkt und weil sie Leckereien für die Seele zaubert. Ich weiß, jeder der diesen Blog verfolgt, wird Verständnis haben und warten bis ich bereit bin, erneut in die Tasten zu hauen. Bis dahin hoffe ich, allen von euch und euren Lieben geht es gut!


Freitag, 18. November 2016

Donnerstag, 10. November 2016

Mount Rushmore National Memorial


Der letzte Bericht zu meiner USA-Reise liegt bereits so weit zurück, dass ich hoffe, ihr habt überhaupt noch Lust, etwas dazu zu lesen. Meine Gedanken hängen nach wie vor in South Dakota und in Wisconsin fest. Eigentlich will ich auch nicht, dass ich komplett wieder hier bin. Wenn ich ehrlich bin, dann bewahre ich mir lieber noch etwas diese Nähe, um mich daran zu erinnern, dass ich unbedingt wieder hin will. Motivation also, aber eben auch Sehnsucht...
 

Dienstag, 1. November 2016

"Die Zeit, die das eine Mal dahinfliegt, wie ein Vogel, schleicht das andere Mal wie eine Schildkröte - aber angenehmer erscheint sie nie, als wenn man nicht sagen kann, ob sie schnell oder langsam verstreicht."


Motto der Woche


Aphorismus von Iwan Sergejewitsch Turgenjew

Lange, sehr lange ist mein letztes Nestchenmotto her. Es lag in der Zeit, als ich in den USA war. Danach konnte ich einfach kein Motto wählen. Mir fehlten die Worte. Das tun sie leider irgendwie immer noch etwas, aber ich bemühe mich nun wieder, einen schönen Aphorismus zu entdecken und euch dann mit meinen Gedanken dazu zu beglücken. 

Zeit ist ein Thema, welches mich sehr beschäftigt. Das Jahr hat nur noch zwei Monate, dann ist es Geschichte. Momentan habe ich das Gefühl, dass die Zeit an mir vorbei rast. ...Ach ich wollte noch...schwupps ist der Tag rum. ...Ich muss noch beim Arzt anrufen...schwupps ist es nach 18:00 Uhr. Geht euch das auch manchmal so? Vielleicht nehme ich mir momentan zu viel vor, bin zu unorganisiert, zu leicht ablenkbar, zu unkonzentriert? Möglich...und doch gibt es dann auch bei mir wieder Situationen, in denen ich denke, wie langsam die Zeit doch gerade voranschreitet. 


Diese Situationen sind zwar irgendwie selten, aber es gibt sie. Dann hilft es aber nicht, den Sekundenzeiger beim Ticken zu beobachten. Wird nicht besser, das dürft ihr gern glauben. Ich versuche stattdessen, Dinge in meinem Kopf zu sortieren. Einen Plan zu entwickeln, den ich zwar dann spätestens am nächsten Tag vollkommen über den Haufen haue, aber in diesem Denkermoment hilft es mir, das Ticken auszuschließen. Und schwupps fängt die Zeit wieder an zu rasen. 

Doch am Schönsten ist es, wenn man sich gar keine Gedanken zur Zeit macht oder machen muss. So ein herrlich freier Tag für Körper und vor allem Geist ist sehr viel wert. Dann ist das Vogelzwitschern der schönste Gesang, dann reicht dir das Lachen deines Kindes, dann bist du einfach nur glücklich, wenn du dir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen kannst. Dann und genau dann bemerkt man vielleicht, dass die Zeit doch irgendwie immer richtig geht und man vor allem die Momente genießen sollte, in denen man über die Zeit gar nicht nachdenkt!

Ich wünsche euch eine tolle neue Woche und allen die heute einen Feiertag genießen dürfen, einen tollen freien Tag!!!

Montag, 10. Oktober 2016

Die Akte Harlekin - Thomas Vaucher


Er hat eine Frage gestellt. Das Pendel hat geantwortet. Eindeutig. Nicht neutral. Ganz entschieden hat es ihm den Weg gewiesen. Und doch ist passiert, was nicht passieren durfte...

Privatdetektiv Richard Winter haust seit mehr als sechs Jahren in seiner Wohnung, die auch gleichzeitig sein Büro ist. Er ist ungepflegt und trinkt am liebsten Hochprozentiges. Früher war er ein angesehener Kommisar kurz vor der Beförderung, doch dann traf er die falsche Entscheidung. Im Alleingang. Nichts ist ihm geblieben, nach dem er bei der Polizei rausgeflogen ist. Nichts, außer seiner geliebten Hündin Sydney und seinem Fernschachspiel mit einem Russen. Das Spiel ist festgefahren und Richard ist sich sicher, dass er nicht nur in diesem Schachspiel matt geht. Doch dann steht eine junge Polizistin vor seiner Tür. Die Polizei braucht seine Hilfe bei der Ergreifung eines Serienmörders. Bevor sich Richard versieht, wird er in diesem Fall vom Jäger zum Gejagten...

Sonntag, 2. Oktober 2016

Spectaculum...


...in der Nähe des Nestchens. Natürlich mussten wir da kurzzeitig das kuschelige Gefilde verlassen und uns zu selbigem begeben. Dort trafen wir auf Wikinger, auf allerhand Handwerkskunst, auf einen Flohzirkus, auf Papierschöpfer, auf Bogenschützen und holde Mägde. Aber wir trafen auch auf einen Feuerspucker. Einen der mit seiner Showeinlage nicht nur große Besucher zum Staunen brachte. Besonders die kleinen Zuschauer waren fasziniert und durften diesen Wagemut sogar unterstützen. Wahrscheinlich mit einer gehörigen Portion Respekt. Aber wann darf man denn schon mal die Fackel des Feuerspuckers halten, während er Feuer spuckt. Für die Jungs, aber auch die Mädchen ein tolles Erlebnis.

Samstag, 1. Oktober 2016

Flugspuren im September


Nachdem es für die Monate Juli und August leider keine Flugspuren, auf Grund meiner USA-Reise gab, soll sich das für den Monat September wieder ändern. Hier habe ich erneut fleißig auf anderen Blogs gelesen, gestöbert und kommentiert. Die Posts, die ich dabei entdeckt habe, möchte ich euch gern zeigen. Vielleicht kennt ihr den einen oder anderen Beitrag. Vielleicht werdet ihr aber auch überrascht und entdeckt somit einen neuen Blog für euch. Viel Spaß!

Mittwoch, 28. September 2016

Die Stressmacherin - Komisches und Ernstes aus dem Leben einer Verlegerin - Verena Minoggio


Was ist eigentlich Stress? Laut Duden ist es die erhöhte Beanspruchung und Belastung auf physische oder psychische Art und Weise. Antoine de Saint-Exupéry ließ seinen kleinen Prinzen Folgendes sagen: "Die Leute schieben sich in die Schnellzüge, aber sie wissen gar nicht, wohin sie fahren wollen. Nachher regen sie sich auf und drehen sich im Kreis." Der kleine Prinz fügt noch hinzu: "Das ist nicht der Mühe wert..."

Wir alle haben Stress und jeder auf seine eigene Art und Weise. Der eine mehr, der andere weniger. Oder vielleicht geht der eine anders damit um und scheint so, weniger Stress zu haben. Stress kann in gewisser Weise gut sein, wenn man den Druck nicht zu sehr erhöht. Eine zu hohe physische oder psychische Belastung ist ganz sicher nicht der richtige Weg, um Erfolg zu haben. Doch ist uns eigentlich noch bewußt, wann wir Stress haben und wann nicht? Beginnt das schon morgens nach dem Aufstehen oder doch erst auf Arbeit? Was machen Menschen anders, die sich als weniger gestresst empfinden?

Donnerstag, 15. September 2016

Sonntag, 11. September 2016

Ich habe eine Passion - #buchpassion


Als ich noch ein Teeniegefieder war, liebte ich das Schreiben, ich liebte Worte. Kein Aufsatz in der Schule konnte mir zu lang sein, an der Wörterzahl, die wir schreiben sollten. Meine Faszination für Worte und Sätze hält bis heute an. Ich schreibe immer noch, aber vor allem habe ich die Seite mehr dahin gewechselt, dass ich Geschriebenes gern lese. Egal von wem, nur fesselnd sollte es sein. 


Mittwoch, 31. August 2016

Birk - Jaap Robben


Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man. Doch nicht sie ist es, die unsere Wunden heilen kann, wenn wir einen schweren Verlust erleiden. Nur wir allein können das. Doch dazu müssen wir verschiedene Phasen der Trauer bewältigen. Tun wir dies nicht und halten an unserer Trauer, an unserem Verlust fest, so werden unsere Wunden nicht heilen. Wir werden nie wieder richtig leben...

Mikael ist neun Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und einem Nachbarn auf einer Insel. Als er mit seinem Vater zum Schwimmen ans Meer geht, kehrt er allein zurück. Sein Vater ist weggeschwommen, erzählt er seiner Mutter. Die glaubt ihm nicht und will ihn zur Rede zu stellen, will erfahren, was passiert ist. Doch Mikael kann nicht reden. Nur langsam offenbart er die schreckliche Wahrheit. Seine Mutter jedoch will diese Wahrheit nicht sehen...


Donnerstag, 25. August 2016

Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen - Clara Maria Bagus


Manchmal ist es wichtig, sich gleich zu entscheiden, auch wenn man damit gegen seine Prinzipien verstößt. Dann sollte man leben, einfach so. Lebenszeit ist unser wichtigstes Gut. Sinnvolle Lebenszeit erst recht. Genauso verhält es sich mit dem nachfolgenden Buch. Ich handelte ganz anders als sonst, vollkommen spontan, vollkommen lebendig und ich bog ab, von meinem Plan, einem Buch ausreichend Zeit zu geben. Dieses Mal hat es nur einen Tag gedauert. An einem Tag gekauft, gelesen und gleich rezensiert. Ihr wollt wissen, warum? Ganz einfach, dieses Buch braucht eure Zeit, es braucht Menschen, die es lesen!

Dienstag, 23. August 2016

Samstag, 13. August 2016

Herr Müller, die verrückte Katze und Gott - Ewald Arenz


Im Himmel, der sich zur Zeit in Hamburg befindet, ist die Hölle los! Die doppelte Buchführung im Reich Gottes stimmt nicht! Es fehlt eine Seele! Was tun? Vielleicht einen Frappucino bei Starbucks trinken, ohne zu wissen, dass sich in jeder dieser Filialen eine Tür zur Unterwelt versteckt? Die Erzengel sind ratlos und Gott, was macht Gott? Er schläft den Schlaf der Gerechten. Darauf dann doch lieber einen Gin Tonic!

Kurt Müller stirbt und kommt nicht im Himmel an, auch nicht in der Hölle. Seine Seele ist verschwunden. Und das Chaos nimmt seinen Lauf. An einem Freitag. Erzengel Jehudi ist genervt. Muss denn immer alles an einem Freitag passieren, wenn er gerade Dienst hat? Und warum hat er ausgerechnet Unterstützung von einem Mönch, der nicht richtig lesen und schreiben kann, der zudem die doppelte Buchführung nicht versteht. Zu allem Überfluss tauchen auch noch zwei Gestalten im Himmel auf, die den ganzen Betrieb erst einmal lahm legen. Und Kurts Seele? Die ist derweil unterwegs, um in einen Kater zu fahren, den es eigentlich nicht geben darf. Jehudi braucht unbedingt Unterstützung. Also macht er sich auf den Weg nach Antarktika, um einen gefallenen Engel um Hilfe zu bitten...

Freitag, 5. August 2016

Vom Anfang an...


Ich weiß wirklich gar nicht, wie ich am besten anfangen soll. Mein kleines Abenteuer, für das ich mit meiner Planung bereits im Januar begonnen hatte, ist nun bereits seit 10 Tagen Geschichte. Tage, die ich wieder in Deutschland weile und in der ich mich einige Male gefragt habe, warum mir ein wichtiger Teil fehlt. Ein Teil, den ich in den USA gelassen habe, einen Teil, der durch die Herzlichkeit der Menschen, die mich umgeben haben, aber auch durch die zum Teil endlose Weite des Landes geprägt war und ist. Was soll ich sagen? Ich bin nach drei Wochen unversehrt gelandet und habe dennoch meine Wehwechen. Ist es Fernweh? Ist es die Sehnsucht nach dem Loslassen können? Dem Frei sein, dem sich einfach fallen lassen, ohne sich um existenzielle Dinge Sorgen zu machen?

Wahrscheinlich und vielleicht auch mehr! Dennoch muss ich irgendwo beginnen. Ich brauche diese "Verarbeitung", um wieder hier im Nestchen ich sein zu können. Für euch heißt das, dass es in den kommenden Wochen ca. 9 weitere Beiträge zu meiner Reise geben wird. Doch lasst mich zunächst starten, wo alles begonnen hat. Vor 20 Jahren... 

Mittwoch, 3. August 2016

Turquoise - Sabine Tetzner


Wenn man immer wieder gesagt bekommt, dass man zu nichts nütze ist. Wenn man geschlagen wird, weil man ein Bastardkind ist. Wenn man von anderen gemobbt wird, von einigen gequält und von anderen ignoriert. Dann ist es nicht verwunderlich, dass man sich selbst nicht besonders wertschätzen kann, dass man denkt, die anderen haben Recht. Ich bin ein schlechter Mensch!

Miriam erduldet jeden Tag Qualen in ihrer Familie und in ihrem Umfeld. Stets läuft sie mit gesenktem Blick an den Menschen vorbei. Nichts soll andere verärgern oder ihnen einen Grund liefern, sie zu beleidigen, zu bespucken oder zu schlagen. Und dennoch ist es ihr tägliches Brot, diese Qualen zu ertragen. John ist ein Widerling. Er hält nichts von Miriam. Sie ist ein Bastardkind und kann sich glücklich schätzen, dass er sie zur Frau nimmt. Doch Miriam weiß, all ihre Qualen, die sie bis jetzt ertragen musste, sind nichts im Vergleich zu denen, die sie bei John erwarten. Dennoch bleibt ihr keine Wahl, sie muss mit ihm in den Westen ziehen...



"Turquoise" ist ein Historischer Roman, der um 1870 in Arizona spielt. Es ist ein Roman, der auf eine sehr grausame Weise zeigt, dass Frauen in diesem Jahrhundert in den USA eine sehr untergeordnete Stellung hatten. Harte Arbeit, Kindererziehung und sehr oft auch Demütigungen und Gewalt bestimmten ihren Alltag. Sabine Tetzner nimmt in ihrem ersten veröffentlichten Roman, der bereits 2013 erschien, kein Blatt vor den Mund und schreibt in einfacher aber sehr spannender Weise über das Leben einer Frau, die bereits vor ihrer eigenen Geburt gezeichnet war. Miriam erscheint zunächst als eine geschundene, unselbstbewusste, ängstliche und leicht zu beeinflussende junge Frau. Doch im Laufe des Plots wird nicht nur dem Leser bewusst, dass in ihr viel mehr zu finden ist. Immer mehr entdeckt sie ihre innere Stärke, macht sie sich zu nutzen und lässt sich immer weniger unterwerfen. Auch wenn die Navajo nur einen kleinen Teil der Geschichte ausmachen, so hat die Autorin diese Menschen, die in ihr Land zurückkehren, wunderbar mit eingewoben. Sabine Tetzner spielt mit Wirklichkeit und Traum, während sich ihre Protagonistin immer weiter entwickelt. Immer wieder wird der christliche Glauben und seine Umsetzung zu der Zeit der Siedler in Frage gestellt. 

Auch wenn es durchaus nachvollziehbar ist, warum einige Szenen nicht weiter näher beschrieben sind, so wäre es sicher auch spannend gewesen, die ein oder andere Szene weiter auszubauen. Mit seinen 149 Seiten ist der Roman somit kurzweilig und vor allem in einem Rutsch zu lesen. Was selbstverständlich auch an dem gut durchdachten Plot und seinen Spannungsbögen liegt. Das Ende dürfte für einen großen Teil der Leserschaft nicht vorhersehbar sein. Im Grunde ist es ein Ende, welches zwar überrascht oder weniger wünschenswert erscheint, dem Roman aber einen großen Teil an Ehrlichkeit und Echtheit schenkt. Romantische Wild-West-Erzählungen gibt es zu Hauf, doch Sabine Tetzners Roman "Turquoise" schafft es, ein Stück Wirklichkeit in die heutige Zeit zu transportieren, die den Leser vor allem zum Nachdenken anregt. 

Sabine Tetzner entdeckte wie viele andere Autoren ihre Leidenschaft für das Schreiben schon sehr früh, doch es brauchte ein paar Veröffentlichungen in Anthologien um sich ihrem Herzprojekt, einem eigenen Buch zu widmen. Auch wenn sie mit "Turquoise" eher auf historisches setzt, so gilt ihre Leidenschaft der Fantasy. Mittlerweile hat sie in diesem Genre weitere Veröffentlichungen vorzugsweise als eBook vorzuweisen. Sabine liebt nach eigenen Aussagen gutes Essen, den Herbst und den Geruch von Lindenblüten. Dass sie Lavendel so gar nicht mag, kann im Nestchen niemand so recht verstehen, aber mit dem Schneematsch, dem Karottensaft und dem Putzen gehen wir dann wieder konform. 

❀ ❀ ❀ ❀ ❀

Turquoise - Sabine Tetzner - Turmhut-Verlag
Historischer Roman - Broschierte Ausgabe
ISBN 978-3-936-08495-5 - Preis: 11,90 € 

Sonntag, 31. Juli 2016

Wenn Träume wahr werden...


...dann fühlt sich die Welt für einige Momente nur noch warm und herzlich an, auch wenn sie das in den vergangenen Wochen nicht immer war. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich noch nicht zu 100% bereit, euch von all meinen tollen Erlebnissen rund um meinen ganz persönlichen Traum zu erzählen, aber ich zeige euch eines meiner Lieblingsfotos, die ich in den letzten drei Wochen geschossen habe. Außerdem lasse ich euch ein paar Fakten oder besser ein paar Zahlen hier, damit ihr euch ein Bild machen könnt, wovon ich geträumt habe. Einige werden sich denken, aha, dass war es also. Wir dachten schon, sie veröffentlicht ein Buch oder hat einen ganz tollen neuen Job bekommen, vielleicht will sie auch auswandern oder sie hat im Lotto gewonnen. Nein. Ich war ganz einfach nur auf einer Reise, einer, die mir eine richtige Herzensangelegenheit war und immer noch ist. Denn nach diesem ersten großen Traum, sind viele weitere kleine entstanden und der Wunsch, so etwas mindestens aller zwei Jahre zu machen. 

Ich war drei Wochen in den USA, in vier verschiedenen Bundesstaaten. Habe in zwei Hotels übernachtet und das an vier Tagen. An acht Tagen habe ich bei Menschen genächtigt, die ich seit 20 Jahren zum ersten Mal wiedergesehen habe und an neun Tagen war ich bei einem Teil meiner Familie, die ich ebenfalls viel zu lange nicht besucht habe oder besuchen konnte. Wir haben in den drei Wochen ca. 3500 Meilen mit einem Mietauto zurückgelegt, das sind ca. 5600 Kilometer. Meine Zeit habe ich in zwei verschiedenen Zeitzonen verbracht und Dinge gesehen und erlebt, von denen ich euch in den kommenden Wochen gern mehr erzählen möchte. Ich habe ca. 2000 Bilder mit Herrn EOS, Canoninchen und meinem Smartphone geschossen. Es sind ca. 20 kleinere Videos entstanden. Doch vorerst zeige ich euch dieses eine Foto, mein Foto der Woche.


Dieses Bild entstand in den Badlands in South Dakota. Diese Gesteinsformationen haben vor 20 Jahren eine Faszination auf mich ausgeübt, die bis heute anhält. Hier sind wahnsinnig viele, vor allem sehr "farbenfrohe" Bilder entstanden, so dass ich damit wohl einen Monat füllen könnte. Tu ich aber nicht, dennoch werden die Badlands einen eigenen Post bekommen. 

Ich hoffe sehr, dass euch meine kommenden Berichte interessieren und gefallen werden. Wenn nicht, dann ist das auch nicht weiter tragisch, schließlich ist dies kein Reiseblog. Keine Sorge, Rezensionen und allerhand buchiges werdet ihr hier auch wieder finden. Trotzdem kann und will ich mein Schnäbelchen zu meiner Reise nicht halten. Denn wie nach jedem tollen Abenteuer muss ich mir selbst noch einmal davon erzählen, denn sonst würde ich denken, dass ich das alles nur geträumt habe.


Montag, 18. Juli 2016

"Das wahrhaft Natürliche sind Träume, kein Zerfall kann sie zerstören."


Motto der Woche


Aphorismus von Bob Dylan

Was wären wir ohne unsere Träume? Wahrscheinlich nicht viel mehr als funktionierende Wesen, die tagein und tagaus stupiden, monotonen Abläufen folgen. In einer Hülle unseres Selbst, in Räumen so grau, so trostlos, so ohne ein Lachen, das von Herzen kommt. Wir müssen träumen, weil wir dadurch auch uns selbst finden. Weil wir so voranschreiten, uns Ziele setzen, mögen sie manchmal nur klein erscheinen oder auch im Gegenteil wie unlösbare Vorhaben. 

Warum in dieser Woche dieser Aphorismus? Ganz einfach, ich bewege mich momentan in einem Traum, meinem ganz persönlichen. Lange habe ich darauf hingearbeitet, musste mich in Geduld üben, was so gar nicht zu meinen Stärken zählt. Aber all das ist momentan eher nebensächlich. Wichtig ist nur, mein Traum wurde wahr. Vieles in meinem Leben ist in irgendeiner Art zerfallen, manchmal wurden Hoffnungen zerstört, manchmal haben sich Wünsche in Luft aufgelöst. Manchmal wurden mir Wünsche erfüllt, jedoch fand ich nicht lange Erfüllung darin. Meine Träume habe ich mir bewahrt, bis heute, bis zu diesem Moment.



Träume sind etwas so natürliches, dass wir sie meist nicht mehr so genau wahrnehmen. Wir wünschen uns soviel, wir hoffen auf so einiges und doch wissen wir dies meist nicht von natürlichen und wahrhaften Träumen zu unterscheiden. Hoffnungen und Wünsche sprechen wir meist aus, nicht immer bei jedem, aber zumeist bei lieben Mitmenschen. Träume behalten wir sehr oft für uns. Warum? Ist es die Angst, dass sie nicht wahr werden? Vielleicht auch, weil uns unsere Wünsche und Hoffnungen auch anderweitig erfüllt werden können? An unseren Träumen müssen wir selbst arbeiten und das zumeist sehr hart. Trotzdem lassen wir so einiges hinter uns, verzichten auf andere Wünsche, um dann eines Tages das Wahrwerden eines Traumes zu erleben und davon lange zehren zu können. 

Auch wenn ihr neugierig seid, die Erzählung meines Traumes, der soeben wahr geworden ist, muss noch etwas warten. Bis ich bereit bin, davon zu berichten, bis ich alle Eindrücke dieses Traumes geordnet und verarbeitet habe. Dann werde ich hier dazu mehr schreiben und ich werde daran eine große Freude haben und ihr hoffentlich auch.

Ich wünsche euch eine tolle neue Woche in der ihr euch erlaubt, Träume in Richtung Wahrwerden zu schuppsen!


Freitag, 8. Juli 2016

Mademoiselle Oiseau und die geheimnisvollen Briefe - Andrea de La Barre de Nanteuil - Lovisa Burfitt


Hast du schon einmal geträumt und dann wurde es wahr? Spürtest du schon die Gegenwart einer lieben Person, obwohl sie gar nicht im Raum war? Glaubst du an Magie?

Isabella hütet gemeinsam mit Isis die Wohnung von Mademoiselle Oiseau, während diese in Venedig bei ihrer Schwester weilt. Seit genau 59 Tagen ist sie nun schon fort. Immer wieder träumt Isabella von der stilvollen Dame, die sie noch gar nicht so lange kennt. Mademoiselle Oiseau scheint ihr Botschaften zu schicken, ja sogar kleine Aufträge, die sie erfüllen soll. Doch eigentlich hätte es Isabella viel lieber, wenn Mademoiselle nicht all zu lange fort bliebe. In der Zeit des Wartens kommen Isabella und Isis der Vergangenheit auf die Spur und finden geheimnisvolle Briefe. Was es wohl damit auf sich hat?


"Mademoiselle Oiseau und die geheimnisvollen Briefe" ist die zweite Geschichte um die bezaubernde Dame mit den vielen Katzen. Wie schon in ihrem ersten phantasievollen Plot schafft es die Autorin Andrea de La Barre de Nanteuil auch dieses Mal wieder, die kleinen und ebenso auch großen Leser zu begeistern. Ihrem Schreibstil bleibt sie dabei selbstverständlich treu, was sollte man auch an der beinah poetischen Art, den farbig anmutenden Beschreibungen oder dem Hauch von französischem Leben ändern. Die Fortsetzung der ersten Geschichte ist dabei noch einen kleinen Tick geheimnisvoller. Die junge Protagonistin scheint in der Zwischenzeit an immer mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. All das macht "Mademoiselle Oiseau und die geheimnisvollen Briefe" zu einer tollen Geschichte, die man im Übrigen auch unabhängig vom ersten Teil lesen könnte. Aber allein bei der Aufmachung des Buches nicht denkbar. 


Genau wie im ersten Teil unterstützen die Geschichte wundervolle Illustrationen im französischen Flair von der schwedischen Modedesignerin Lovisa Burfitt. Farbenfroh, geheimnisvoll, abwechslungsreich, märchenhaft und vor allem voller Phantasie, so könnte man dieses Buch bezeichnen. Eine Geschichte über Freundschaft, die nicht unbedingt immer dort zu finden ist, wo man sie als erstes erwartet. Eine Geschichte über Selbstvertrauen, die zeigt, dass man vieles schaffen kann, wenn man nicht nur anderen sondern insbesondere sich selbst vertrauen kann. Wenn man auf seine innere Stimme und ganz besonders auf sein Herz hört, dann werden Dinge möglich, die man so nie erwartet hätte. Eine zauberhafte zweite Geschichte ist dabei entstanden und es bleibt zu hoffen, dass es nicht die letzte aus der Feder von Andrea de La Barrre de Nanteuil gewesen ist.

Andrea de La Barre de Nanteuil wurde 1976 in Frankreich geboren. Sie lebt und arbeitet in Paris als Public Relations Managerin eines Modehauses. Ihre Geschichten schreibt sie am liebsten an ihrem Küchenfenster, mit Blick auf Paris, manchmal auch auf das Grau der Stadt. Inspirationen für "Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau" holte sie sich bei ausgedehnten Spaziergängen an der Seine. 

Lovisa Burfitt ist eine der erfolgreichsten skandinavischen Illustratorinnen und auch Modedesignerinnen. Darin erkennt man ihren Stil, der sich typisiert durch Modezeichnungen. Eine klare und schnelle Linienführung mit einem Hauch von Poesie, so könnte man ihre Illustrationen umschreiben. 

❀ ❀ ❀ ❀ ❀

Mademoiselle Oiseau und die geheimnisvollen Briefe - Andrea de La Barre de Nanteuil
Illustration Lovisa Burfitt - Übersetzung Wiebke Ankersen - Kinderbuch ab 8 Jahren
Gebundene Ausgabe - Kleine Gestalten - ISBN 978-3-899-55756-5 - Preis: 19,90 €

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Die buchgefiederte Rezension des ersten Teils findet ihr hier.



Montag, 4. Juli 2016

"Das zutiefst ersehnte Wiedersehen mit einem geliebten Menschen ist ein Sonnenaufgang in unseren Herzen, dessen Morgenröte uns einen strahlenden Tag verspricht."



Motto der Woche


Aphorismus von Manfred Poisel

Abschiede sind etwas furchtbares, oder? Aber so schlimm sie uns zunächst erscheinen mögen, so sehr können wir uns auf das Gegenteil konzentrieren. Ein Wiedersehen. Auch nach sehr langer Zeit, nach Jahren vielleicht sogar Jahrzehnten kann uns so ein Wiedersehen strahlen lassen. Unsere innere Sonne zum Vorschein bringen. Wie äußert sich das? Vielleicht in dem man dann bereits Wochen vorher mit einem breiten Grinsen im Gesicht herumläuft, jedem erzählt, wen und besonders wann man ihn wiedersehen darf. Oder man gackert nur noch ohne Punkt und Komma. Die innere Unruhe kehrt sich dann plötzlich nach außen. Man bekommt schwitzende Hände, hat das Gefühl als wolle man Platzen vor lauter Freude. 


Für Außenstehende scheint man dann ein wenig verrückt, beinah kindisch und albern. Besonders für die, die nicht genau wissen, warum man sich so verhält. Und doch erkennen auch sie die Leichtigkeit, die Einzug in unserem Leben gehalten hat, weil man sich auf etwas so sehr freut. Es wird nachgefragt und dann rückt man vielleicht mit der Sprache heraus. Im besten Fall freuen sie sich dann mit und wünschen einem, dass dieses erhoffte Wiedersehen auch wirklich eine Art Sonnenaufgang werden wird. Aber selbst wenn nicht alles eintrifft, was man sich für dieses Wiedersehen wünscht, so bleibt trotzdem diese Verbundenheit. Man hat erneut eine gemeinsame Zeit zusammen verbracht. Eventuell nur ein paar Tage, dafür aber so intensiv wie möglich.

In diesem Moment bin ich genau in diesem gackernden, verrückten Zustand. Nun ja, eigentlich hält dieser Zustand schon sehr lange so an, ich hab es nur nicht jedem auf den hübschen Schnabel gebunden. Im Nestchen bereiten wir uns auf ein wirklich großes Wiedersehen vor. Genaueres werdet ihr erst nach diesem erfahren, dann aber sicher mit sehr vielen ausführlichen Beiträgen. Falls es mir gelingt, alles in gut verständliche Worte zu packen und nicht einfach wild darauf loszugackern. Denn eines ist klar, der Sonnenaufgang in meinem Herzen wird definitiv so richtig genossen werden. Danach werde ich hoffentlich für Wochen davon zehren können und mich möglicherweise auf das nächste Wiedersehen freuen.

Ich wünsche euch eine tolle neue Woche mit vielen strahlenden Momenten des Wiedersehens!


Samstag, 2. Juli 2016

Flugspuren im Juni


Wie? Es sind schon 6 Monate des Jahres vorbei? Schon wieder ein neuer Monat, neue Aufgaben, neue Herausforderungen? Na dann ran, ihr Lieben! Ich zeige euch aber erst einmal bei welchen Blogs ich Halt gemacht habe im Juni. Auch hier muss ich mich selbst erneut rügen, ich habe so viel gelesen, Blogbeiträge versteht sich, weniger Bücher, und doch habe ich wenig kommentiert. Leider wird sich das aus einem ganz bestimmten Grund auch nicht im Juli ändern, aber im August dann wieder, versprochen! Ich freue mich ja schließlich auch immer wie ein Honigkuchenpferd über Kommentare in meinem Nestchen.

So nun aber genug geschwafelt, schaut doch mal:


Mittwoch, 29. Juni 2016

Die gehäutete Seele - Rainer Christiansen



Pflanzen bewachsen unsere Erde schon seit Millionen von Jahren, sie passen sich ihrer Umgebung an. Wieder und wieder. Der Mensch lebt weitaus kürzer auf diesem Planeten. Er will, dass sich seine Umgebung an ihn anpasst. Wieder und wieder.


Daniel ist 17 Jahre alt. Er umgibt sich lieber mit Pflanzen als mit Menschen. Er umarmt Bäume, redet mit Blumen und teilt ihre Schmerzen, wenn Menschen ihnen wehtun. Seine grünen Gefährten lehren ihn, dass sie widerstandsfähiger, wandlungsfähiger und loyaler sind als die menschliche Spezies. Zu sehr wurde er von Menschen enttäuscht, ganz besonders von seiner Mutter. So ist es nicht verwunderlich, dass Daniel auf Rache sinnt, als sein bester Freund schwer verletzt wird und mit dem Tode kämpft. Rache ist eine sehr menschliche Unart und doch genau das Richtige für den Mörder seines Freundes. Doch dann trifft Daniel unerwartet auf Sarah, eine viel ältere Frau, die ihn mit ihrer Wärme umschließt. Ihr möchte er seine Forschungen zum Leben der Pflanzen näher bringen. Doch vorher keimt in ihm ein Plan, der umgesetzt werden muss...

Was darf man von einem Autor erwarten, der Musik studiert hat und bis 2012 Violinist im Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks war. Einen gefühlvollen, punktgenauen Roman? Gar etwas mit ganz viel Liebe? Irrtum! Man erhält einen wirklich gut durchdachten Plot für einen deutschen Thriller, der mit nur 161 Buchseiten wirklich alles zu bieten hat, was ein Buch dieses Genres braucht. Die wechselnden Perspektiven der einzelnen Kapitel bauen Spannung auf, so dass es dem Leser schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Bei der vergleichsweise geringen Seitenzahl auch nicht notwendig, denn der Thriller liest sich quasi in einem Rutsch. Dabei schafft es Rainer Christiansen sogar noch, dass sich der Leser am Ende wohl mehr gruselt als am Anfang. Nichts für schwache Nerven, wenn der Protagonist seinen Plan in die Tat umsetzt. Trotzdem gut gewählt, weil so das Ende ein wirklicher Paukenschlag ist und nicht vor sich hinplätschert, auch wenn der Leser sich ein glücklicheres Ende wünschen würde. Die Figuren, die sich Rainer Christiansen erdacht hat, könnten genau so existieren. Mit ihrer herablassenden Art oder mit ihrer Naivität, vielleicht auch mit ihrer Durchtriebenheit und mit ihrem Neid. Keine Frage, beinah alle möglichen menschlichen Eigenschaften sind vertreten. Das Cover erscheint sehr düster und doch passend, auch wenn sich hin und wieder etwas Sonne im Thriller zu zeigen vermag. 


Was bleibt als Fazit zu sagen? "Die gehäutete Seele" ist ein Thriller, der zwar kurzweilig, aber ganz sicher nicht langweilig daher kommt. Auch wenn der Roman nur 161 Seiten hat, so hat er doch das Wort Pageturner verdient. Ein sehr gut durchdachter Plot macht es dem Leser nicht all zu leicht auf die Spur des Mörders zu kommen. Das wiederum hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht. Wer sich nicht durch hunderte von Seiten lesen möchte, um sich von einem Thriller fesseln zu lassen, der greife zu diesem Buch, welches eine klare Leseempfehlung erhält.

Rainer Christiansen wurde 1947 in Hamburg geboren. Nach dem er Musik studierte arbeitete er bis zum Jahr 2012 als Violinist beim Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks. In seinem Leben teilt er nicht nur die Liebe zur Musik, er ist auch vernarrt ins Schreiben. Sowohl beim Musizieren als auch beim Schreiben kann er sich öffnen und alles fließen lassen, was ihn bewegt. Nach dem er zahlreiche Märchen und Novellen geschrieben hatte, wagte er sich an seinen ersten Thriller. 

❀ ❀ ❀ ❀ ❀

Die gehäutete Seele - Rainer Christiansen
Broschierte Ausgabe - Thriller - KSB Media
ISBN 978-3-946-10513-8 - Preis 14,50 € 

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Autor Rainer Christiansen als Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Signierung!


Sonntag, 19. Juni 2016

Wenn der Lavendel explodiert...


...gut, nicht wirklich im Wortsinn, sondern mit seinen Ausmaßen. Ich habe in diesem Jahr das erste Mal Lavendel auf meiner Terrasse in Pflanzsteine eingebuddelt. Ehrlich, ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass der Gute so außer Form gerät. Es scheint ihm zu gefallen, auf meiner Terrasse mitten in der Sonne, die meiste Zeit des Tages. Also wenn die Sonne sich zeigt, versteht sich. Heute hat sie sich mal wieder gezeigt und das war natürlich gleich das Zeichen für Herrn Eos, mich nach draußen zu begleiten. Nach einigen Versuchen, die so gar nicht meinen Vorstellungen des geknipsten Lavendels entsprachen, entstand dann dieses Bild.


Herr Lavendel lässt die Seele in der Sonne baumeln. Was sollte man auch sonst anderes tun an einem Sonntag? Normalerweise wäre meine Antwort hier sehr häufig: Arbeiten! Nur heute mal nicht. Heute hab auch ich mich wenigstens ein paar Minuten in den Sonnenstuhl gehauen und einfach den Vögeln beim Zwitschern zugehört, einen Storch vorbeifliegen sehen und das Rufen von "Mama" mal versucht zu überhören. Hat natürlich nicht lange geklappt. Also haben wir dann im Nestchen ein bisschen klar Schiff gemacht und nun genießen wir den Abend. Und draußen zirpt seit mehr als einer Woche eine Grille...


Montag, 13. Juni 2016

Kreatives Beton-Windlicht


Ich habe die perfekte Leseflaute! Kein Elan in ein Buch zu schauen. Oh man, ich würde gern und schaff es nicht. Also hilft nur, sich mit etwas ganz anderem zu beschäftigen. Zum Glück hat mich meine Kreativität nicht verlassen und außerdem brauchte ich ein Geschenk. 

Die Idee stand von vornherein fest. Ich möchte ein Windlicht aus Beton machen. Also habe ich den Vogelmann beauftragt, mir eine Mischung zu machen. Der erste Versuch ging sowas von schief und dabei ist der Mann vom Fach. Keine Ahnung ob ich zur Superwoman mutiert bin, aber ich konnte die Windlichter jedenfalls mit meinen Fingern zerbrechen. Der zweite Versuch war dann gleich so hart, dass die Glaswindlichter Marke Ikea das Zeitliche segneten, weil sie nicht mehr herausgingen. Was macht Frau da? 

Richtig! Sie stürmt den Bastelladen, in dem sie schon mit Vornamen angesprochen wird, weil sie quasi beinah das ganze Sortiment zu hause hat. Aber nur beinah, denn Kreativbeton fehlte mir eindeutig noch in meiner Sammlung. Und da ich schon mal da war, habe ich auch alle weiteren Dinge gleich mitgenommen. Sicher ist sicher! 


Die Schachteln gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Ich habe mich für runde Schachteln mit einem Durchmesser von 12,5 cm und einer Höhe von 4 cm entschieden. Dazu noch solch ein Kunstoff-Relief-dingens-Band, keine Ahnung wie das richtig heißt, sah schön aus. Eine Elster braucht halt auch was zum Funkeln. Müsst ihr nicht verwenden, sieht aber schick aus im Ergebnis. Die Farbe hab ich auch noch mitgenommen. Zu hause hatte ich noch doppelseitiges Klebeband, eine Form um die Betonmasse anzurühren, Klebeband, Speiseöl und die kleinen Windlichtgläser vom Schwedischen Möbelhaus.


Zu allererst müsst ihr die Schachtel(n) vorbereiten. Sie müssen innen komplett mit Klebeband ausgeklebt sein. Den Deckel der Schachtel(n) steckt ihr einfach zur Stabilisierung unten dran. Nun das hübsche Dingensband (das Wort gefällt mir immer mehr) mit doppelseitigen Klebeband am Rand in einer euch beliebten Höhe ankleben. Geht auch ohne, wie schon erwähnt. Ähnlich verfahrt ihr mit dem unteren Rand der Gläser, also ach da mit normalem Klebeband bekleben. Dann kommt das Speiseöl zum Einsatz. Bitte alles aus- und anstreichen damit (glatte Klebebandseiten), aber Vorsicht nicht zu viel, sonst ist das doppelseitige Klebeband hin und das Dingensband rutscht runter. Nun rührt ihr die Masse an. Steht sehr gut beschrieben auf dem Eimerchen. Ich habe für eine Schachtel ca. 600g gebraucht, die 90ml Wasser erfordern. Alles gut vermischen und ab in die Form damit. Nicht bis oben hin auffüllen, das Glas verdrängt noch einiges. Vorsichtig das Glas in die gewünschte Position drücken. Eventuell mit etwas beschweren. Das muss jetzt mindestens zwei Stunden (lieber drei) so stehen bleiben. Dann ist es fest genug, dass es aus der Form kann. Wenn es denn will...


...wollte bei mir leider nicht so leicht. Egal. Die Schachteln haben das Zeitliche gesegnet und siehe da, schon hatte ich schicke Betonwindlichthalter. Ein bisschen Feinarbeit, schleifen hier und da und noch etwa Farbe und wieder stehen lassen. Nach 24 Stunden ist der Beton voll belastbar. Die Windlichter sind mit oder ohne Glas verwendbar, je nach Bedarf. Denkbar wäre auch, dass man die Gläser mit Wasser und Blumen befüllt. Fertig ist die einzigartige Tischdekoration. 

Und was sagt ihr? Kreativität schlägt Leseflaute...na schauen wir mal!

Mittwoch, 1. Juni 2016

Flugspuren im Mai


Endlich ist Juni! Zeit in Richtung Sommer zu düsen oder wenigstens versuchen wir das die nächsten Tage mal. Den Regen lassen wir einfach Regen sein und freuen uns, dass diverse leckere Früchtchen im nesteigenen Garten reif werden oder schon sind. Ich warte auf die Stachelbeeren... 

Wie ist es euch denn im Mai ergangen? Habt ihr viel gelesen, gebastelt oder fotografiert? Ich gebe es zu, ich war ein wenig faul, besonders was die Blogarbeit anbelangt. Gerade einmal 5 Beiträge haben es aus dem Nestchen zu euch geschafft. Eine wahre Glanzleistung! Nicht! Langsam krieche ich aber wieder aus meinem kleinen Löchlein empor und gedenke in den nächsten Wochen hier wieder aktiver zu werden. Obwohl...hm...da werden euch wohl auch einige geplante Beiträge untergeschoben, denn es wird in den nächsten Wochen eine Zeit geben, in der ich nicht konzentriert am Blog arbeiten kann und es auch gar nicht will. Aber keine Panik, ich werde trotzdem ab und zu reinschauen und sehen, ob jemand sein Gezwitscher dagelassen hat. Und dann werde ich mit gaaaanz viel Spaß und neuem Schwung einfach wieder da sein und eine Menge Text im Geäst dabei haben. 

So genug in Rätseln geschrieben, jetzt gibt es Beiträge. Denn gelesen habe ich im Monat Mai auf anderen Blogs auf jeden Fall so einiges an interessanten Themen.



Montag, 23. Mai 2016

"Geduld: das ist die Tugend, die den Teufel tanzen lässt, bis der Takt wieder stimmt."


Motto der Woche


Aphorismus von Walter Fürst - Billy

Wenn ich eine Tugend besitze, die wirklich am allerwenigsten ausgeprägt ist, dann ist es die Geduld. Seit einigen wenigen Wochen tanzt so ein kleines, breitgrinsendes Teufelchen durch meinen Kopf und bringt mich dabei vollkommen aus dem Takt. Beinah täglich rede ich darüber, was langsam aber sicher, diverse Seufzattacken und Augenrollakrobatik meiner lieben Mitmenschen auslöst. Ich kann aber nicht anders. Ich tanze sonst noch Polka, wo gerade ein Wiener Walzer von Nöten wäre. Dieses kleine Teufelchen in meinem Kopf haut momentan wirklich alles durcheinander. 

Dies betrifft leider auch das Lesen. Klar, ich lese auch weiterhin, aber weniger und gezielt wirklich nur das, was mich aufmuntert. Darum herrscht hier wohl eine kleine Stille im Nestchen, so ganz ohne Vogelgezwitscher. Ist auch doof, ich weiß, aber es gibt Tage, da will dieses Teufelchen nicht so leise tanzen, wie ich es gern hätte. Geduld hatte ich noch nie wirklich, aber jetzt wünsche ich sie mir doch sehr. Ich fragt euch sicher, warum ich denn so ungeduldig bin...Die Zeit bummelt! So, ich warte auf einen bestimmten Tag und der scheint rein optisch nicht näher rücken zu wollen. Klar rechnerisch habe ich mich bereits sehr weit an den Tag herangekämpft, aber gefühlsmäßig habe ich den Eindruck, der Tag liegt in ewig weiter Ferne. Ich mag es nicht, wenn ich ungeduldig bin.


Hat jemand einen Tipp für mich? Was stellt ihr an, wenn die Ungeduld sich vor die Geduld stellt? Wie bekommt ihr den Kopf frei? Ich möchte so gern wieder im Takt laufen, von mir aus schneller als sonst, aber doch gleichmäßig. Ein komisches Motto, ich weiß, aber es ist meine derzeitige Lage und so doch sehr passend. Und das Foto? Ja, das hat in gewisser Weise auch mit Geduld zu tun. Mein wundervoller Zierlauch hat eine mordsmäßige Geduld beim Aufgehen der Blüten. Anderswo sieht man bereits die perfekten Kugeln und hier, tja, da lässt man sich Zeit. Ob der Zierlauch mir etwas Geduld zurückgeben kann? Ich werde ihn mal darum bitten...

Ich wünsche euch eine wundervolle neue Woche mit ganz viel Geduld, oder wenigstens mit mehr, als ich sie derzeit habe.


Dienstag, 10. Mai 2016

Flugspuren im April


Etwas spät, aber besser als nie, oder? Der April ist schon über eine Woche vorbei und der Mai lacht uns momentan mit der Sonne ins Gesicht. Herrlich, endlich wieder draußen lesen. Oder wie seht ihr das? Aber das ist hier jetzt gar nicht das Thema. Denn es fehlen noch meine Flugspuren für den Monat April. Ich war kunterbunt unterwegs und habe wieder einmal viel zu wenig kommentiert. Im April hab ich kleines Schusselchen auch vergessen, mir Lesezeichen zu setzen. Ist mir noch nie passiert, ehrlich! Also haben es nur sechs Beiträge hierher geschafft. Na immerhin! Viel Spaß beim Stöbern!


Sonntag, 8. Mai 2016

Lauter komisches Federvieh...


...läuft und fliegt im und um das Nestchen herum. Zeit euch auch mal die hauseigenen Vogeldamen aus der Eierproduktion vorzustellen. Hühner sind vielleicht nicht gerade die schönsten gefiederten Gesellen, aber dafür doch sehr genügsam und fleißig. Immerhin gibt es im ganzen Teritorium der Damen nicht einen einzigen Unkrauthalm. Überhaupt, wo diese Damen durchgezogen sind, da ist nix mehr mit grün, da herrscht der blanke Boden vor. Also Vorsicht bei der Gartenbepflanzung! Ganz ohne Einzäunung geht es da natürlich nicht.


Beim Futter halten es die Damen neben dem Grünzeug gern mit der Devise, was im Nestchen nicht aufgegessen wurde, nehmen sie sehr gern als Leckerei entgegen. Bedankt wird sich dann mit dem Legen von Eiern, die wiederum sehr gut zum Backen im Nestchen geeignet sind. So tut jeder was er kann und alle sind zufrieden. Namen gibt es für die Damen leider nicht, denn irgendwie sehen sie alle gleich aus. Also heißen sie alle Gudnilla, oder so. Der Nestchenmann kann sie ja alle auseinander halten. Wir irgendwie nicht! Ist ja schließlich auch egal, wer hier nun auf dem oberen Bild zu sehen ist. Klar ist: Es ist ein Huhn! Und zwar ein Isa-Braun-Huhn!


Dienstag, 3. Mai 2016

Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau - Andrea de La Barre de Nanteuil - Lovisa Burfitt


Ein Raum, wo eigentlich keiner sein darf. Ein Tunnel, der in das grünste Grün führt, raus aus der Stadt, die sich so verändert hat in den letzten Jahrzehnten. Katzen, die für ihre Hausdame einkaufen gehen. Ein Ring, der dir ein gutes Gefühl gibt. Und dazwischen stehst du, eigentlich eine graue Maus, jemand, dem man keine Beachtung schenkt. Doch dann sieht dich jemand und du glaubst, das ist zu schön, um wahr zu sein.

Isabella ist neun Jahre alt. Sie ist eher unscheinbar, hat wenig Selbstvertrauen. Ihr Zimmer ist grau, genauso wie ihre Stimmung. Tag ein, Tag aus, die selben Abläufe und Freunde sind nicht in Sicht. Doch dann begeht Isabella einen kleinen unbeholfenen Fehler und drückt im Fahrstuhl auf die falsche Etage. Sie landet in der Wohnung von Mademoiselle Oiseau und ihren Tieren. Plötzlich scheinen die grauen Wolken in Isabellas Gemüt sich zu verziehen und die Sonne tritt hervor. Die Welt wird auf einmal bunt, genau wie das Herz von Isabella. Mademoisell Oiseau ist eine undurchschaubare, aber zauberhafte Person. Und sie verbringt nicht nur gern Zeit mit Isabella, sie hat auch ihre Geheimnisse, die sie mit ihr teilen möchte...


"Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau" aus der Feder von Andrea de La Barre de Nanteuil ist eine wunderbare Geschichte für Kinder zum Vorlesen oder selber lesen, die zeigt, dass man nicht immer weit aus seinem gewohnten Umfeld heraus muss, um Neues zu entdecken und sich dabei zu finden. Es ist eine fantasievoll erzählte Geschichte, die im Präsens geschrieben wurde. Einigen mag das nicht genug erzählt sondern eher vorgetragen erscheinen, aber es verleiht dem Plot eine Leichtigkeit, die man sofort mit Frankreich in Verbindung bringen möchte. Für die kleinen Leser ist es wichtig, dass sich die Protagonistin nicht komplett wandeln muss, damit sie Freunde findet. Sie zeigt, dass man träumen darf und soll, dass man durch nur eine Freundschaft genug Selbstvertrauen erlangen kann. Sie zeigt aber auch, dass Erwachsene nicht alle gleich sind, dass das Erwachsenwerden nicht immer leicht ist. Auch wenn die Geschichte sehr positiv beinah märchenhaft daher kommt, weißt sie doch kleinere Botschaften auf. Manchmal sind die Dinge einfach nicht, wie sie scheinen.

Illustration von Lovisa Burfitt - (c) Kleine Gestalten

Unterstützt wird die Geschichte um Mademoiselle Oiseau von den wunderbaren Illustrationen von Lovisa Burfitt. Ihre modisch anmutenden Zeichnungen laden zum Verweilen ein, sie zeigen sogar hier und da kleine Besonderheiten und Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Auch als Erwachsener kann man sich der wirklich schwunghaften Linienführung nicht entziehen. Die Zeichnungen haben genauso viel französisches Flair, wie der Plot selbst. Sie tragen, die manchmal unwirkliche Szenerie. In allem, sowohl in den Worten als auch in den Zeichnungen findet sich ein Hauch Poesie, vielleicht möchte man deshalb an eine Art Märchen glauben. Es ist ein Buch, welches schon mit einem liebevoll gestalteten Cover die Blicke auf sich zieht. Die Verarbeitung ist hochwertig. Als Gesamteindruck, ein sehr zu empfehlendes Kinderbuch für Kinder ab 8 Jahren, gemeinsam mit den Eltern oder allein. Ein Buch, welches glücklicherweise keinen Fingerzeig hat, dafür aber eine Menge Liebe zum Detail. Es ist bereits 2014 im Verlag Kleine Gestalten erschienen und mittlerweile gibt es um Mademoiselle Oiseau eine weitere Geschichte.

Andrea de La Barre de Nanteuil wurde 1976 in Frankreich geboren. Sie lebt und arbeitet in Paris als Public Relations Managerin eines Modehauses. Ihre Geschichten schreibt sie am liebsten an ihrem Küchenfenster, mit Blick auf Paris, manchmal auch auf das Grau der Stadt. Inspirationen für "Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau" holte sie sich bei ausgedehnten Spaziergängen an der Seine. 

Lovisa Burfitt ist eine der erfolgreichsten skandinavischen Illustratorinnen und auch Modedesignerinnen. Darin erkennt man ihren Stil, der sich typisiert durch Modezeichnungen. Eine klare und schnelle Linienführung mit einem Hauch von Poesie, so könnte man ihre Illustrationen umschreiben. 

❀ ❀ ❀ ❀ ❀

Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau - Andra de La Barre de Nanteuil - Lovisa Burfitt
Kinderbuch ab 8 Jahren - Gebundene Ausgabe - Kleine Gestalten
ISBN 978-3-899-55733-6 - Preis: 19,90 €

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.