Aphorismus von Voltaire
Immer wieder gehen in den letzten Tagen und Wochen Bilder um die Welt. Bilder aus einem Land, in dem Krieg herrscht. Bedrückende Bilder von zerstörten Häusern, Menschen unter Trümmern begraben. Kinder, die schreiend versuchen, ihre Familie zu finden, bei ihnen zu bleiben. Menschen, die in einem Krieg kämpfen, bei dem es nur Verlierer geben kann. Aber wir sehen auch Bilder aus Ländern, die zur Durchreise von einer Vielzahl an flüchtenden Menschen geworden sind. Diese Bilder kann man nicht als human bezeichnen.
Dann gibt es Bilder von Menschenketten, die notdürftig und schnell eingerichtete Versorgungspunkte an Bahnhöfen in einem Land errichten, in dem der Krieg nicht zu hause ist. In einem Land in dem niemand hungern muss. Es erscheinen Bilder von Menschen, von Strapazen gezeichnet, in den Händen Tüten oder kleine Säcke, ihr ganzes Hab und Gut. Ein Lächeln. Eine Umarmung. Ein Willkommen. Das macht Humanität aus. Das sind Bilder, die wir uns wünschen sollten.
Empathie ist die Fähigkeit und vor allem die Bereitschaft, in einer anderen Person Gefühle und Gedanken zu erkennen und diese zu verstehen. Dies setzt aber vorraus, dass man seine eigenen Gefühle versteht. Wollt ihr wirklich andere Menschen leiden sehen? Wollt ihr wirklich, dass es ihnen schlecht geht, nur weil ihr euch mit der Situation derzeit in unserem Land nicht gut fühlt? Ist es eure Intention fremdes Unglück zu ertragen, ohne dabei nur mit der Wimper zu zucken, womöglich euch sogar am Leid anderer zu ergötzen?
Mich macht dies fassungslos, traurig, wütend, aber nicht sprachlos. Die Worte sind mein Werkzeug, um euch zu zeigen, dass ihr fern von Humanität seid, wenn ihr denkt, dass nur ihr das Recht habt, in diesem Land zu leben.
Ich bin sehr stolz auf Menschen, die sich euch entgegen stellen. Ich bin stolz auf Menschen, die helfen wollen. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die das Wort Humanität verstehen, die sich nicht nur für Menschlichkeit einsetzen, sondern diese auch leben. Einige dieser Menschen findet ihr bei der Aktion Blogger für Flüchtlinge. Auch wenn es euch nerven sollte, ich höre erst auf, von dieser Aktion zu schreiben, bis der letzte mir bekannte Mensch sich Gedanken gemacht hat. Bis ihr erkannt habt, dass es ein leichtes ist zu helfen. Viele haben dies getan. Die Zahl der Helfer wächst nach wie vor, die Zahl der Spenden ebenfalls. Eine Aktion, die so klein gestartet ist, bewirkt plötzlich große Dinge. Seht selbst und werdet ein Teil davon.
Lasst nicht zu, dass euch die Bilder nicht bewegen, ertragt nicht länger, dass es Menschen gibt, die Hilfe brauchen und seid human, mehr braucht es nicht!
Ich habe in diesem Beitrag ganz bewusst auf ein Bild verzichtet. Meine Leser wissen, wie Kopfkino funktioniert und sie wissen auch, welche schrecklichen Bilder dort zu finden sind und wie diese mit Humanität zu besseren Bildern werden.