Dienstag, 28. April 2015

"Kein einziger Mensch lebt sein Leben allein; wir alle leben unsere Leben gemeinsam."

(c) Ruud Morijn
 


Aphorismus von Bradley Somer

Jeder fühlt sich dann und wann einmal allein. Einsamkeit ist für manche Menschen nur schwer zu ertragen und andere wiederum finden sie manchmal sogar heilsam. Doch was wäre, wenn wir wirklich niemanden um uns haben? Damit meine ich nicht Familie, Freunde oder Nachbarn, sondern einfach Menschen, die wir nicht kennen, die aber trotzdem um uns sind. Die Welt wäre ein sehr einsamer Ort, wenn das so wäre. Immer wieder kreuzen sich Wege mit Menschen, die wir noch nie in unserem Leben getroffen haben, die uns vollkommen fremd sind. Trotzdem spüren wir bei einigen, dass da mehr ist, dass da ein unsichtbares Band eine Verbindung hält. Dieses Band ist natürlich nicht bei allen vorhanden, was wäre das für ein riesiges Wirrwarr. Aber es kann einfach so entstehen. Beispielsweise könnte ich heute in einer Buchhandlung stehen, ein Buch in der Hand und plötzlich den Hinweis einer mir vollkommen fremden Dame erhalten, dass selbiges Buch einfach wundervoll geschrieben ist und ich es lesen sollte. Darüber kommen wir ins Gespräch und halten einen kurzen Bücherplausch. Plötzlich ist da mehr als diese Fremdheit, ein klein wenig Nähe entsteht. Ich könnte auch einfach Menschen in der Kassenwarteschlange vor mich lassen oder einer kleineren Person etwas aus dem oberen Regal reichen. Genauso könnte ich jemandem mein noch nicht abgelaufenes Parkticket schenken oder unserem Päckchenzusteller einfach mal ein kleines Dankeschön überreichen. Ich kann versuchen, etwas Trost zu spenden, wenn andere in einer misslichen Lage sind. Es gibt viele Arten, wie man plötzlich mit Menschen in Kontakt kommt, die man noch nicht kennt. Genau das ist für mich die Aussage von Bradley Somer. Wir sind nicht allein mit oder in unserem Leben, wir haben Verbindungen zu anderen, mögen diese auch manchmal nicht sofort sichtbar sein, so sind sie doch da. Wichtig für uns ist nur, dass wir auch bereit sind, gemeinsame Leben zu führen. Denn wenn unser Herz nicht offen ist, dann wird es schwer für das Band, dann reißt es, sobald es entsteht. 

Ich wünsche euch eine schöne neue Woche, in der ihr viele Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen entdeckt und vielleicht auch hier und da neue Bänder knüpft!

Freitag, 24. April 2015

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel - Bradley Somer

"Also...", dachte ich, "...was habe ich gerade gemacht?" Ich habe einen Goldfisch namens Ian auf dem Weg von der obersten Etage eines Wohnhauses hinunter zu ebener Erde begleitet. Während er fiel, sahen wir gemeinsam durch Fenster verschiedener Stockwerke und haben uns gefragt, was passiert, wenn Ian kurz vor dem Aufprall auf den harten Boden ist...

(c) Dumont Buchverlag
Goldfisch Ian schwimmt in seinem Glas täglich seine Runden. Seine Umgebung besteht aus Wasser, einer Burg und einer Schnecke namens Troy. Doch Troy redet nicht, er schiebt sich nur an der Glaswand entlang, mehr nicht. Eines Tages bekommt er diverse lautstarke Töne mit, die das Wasser in dem er schwimmt in Schwingungen versetzen. Ian nutzt diese und springt in hohem Bogen aus dem Glas in die Freiheit. Aber Goldfische denken nicht über ihr Handeln nach und so fällt Ian vom Balkon eines Hochhauses aus dem 27. Stock. Schnell zieht das Haus mit seinen vielen Etagen und Fenstern und noch mehr Geschichten von Menschen, die hinter diesen Mauern leben, an ihm vorbei. Doch was wird passieren, wenn er erst den Boden erreicht hat?

"Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel" ist der zweite Roman des Autors Bradley Somer. In diesem beschreibt er aus unterschiedlichen Sichtweisen bestimmte Minuten im Leben verschiedener Menschen, die alle irgendwie eine Verbindung haben und sei es auch nur, dass sie im selben Haus leben oder da ständig ein und aus gehen. Der Goldfisch steht zwar auf dem Cover im Mittelpunkt, sticht aber im Plot nicht mehr hervor, als jeder andere auch. Einzig die Frage seines Ankommens auf dem Fußboden lässt den Leser dieses kleine Kerlchen nicht aus den Augen verlieren. Die Figuren, die Bradley Somer in seinem Roman agieren lässt, sind wunderbar menschlich und sicher nicht jedem sympathisch. Da gibt es eine schon wahnsinnig reinliche Frau, die nie ihr Appartment verlässt, einen Jungen, der bei seinem Großvater lebt, einen Casanova, der plötzlich die Liebe zu nur einer Frau für sich entdeckt und eine Hochschwangere, die plötzlich allein vor der Entbindung ihres Kindes steht. Als ob das alles nicht schon zuweilen skurril anmutet, fallen die Fahrstühle des Hauses aus und der Großteil des Geschehens spielt plötzlich im Treppenhaus. Die unterhaltende Schreibweise, die hier und da auch poetische Züge aufweist, macht es dem Leser leicht, dem Plot zu folgen, auch wenn sich erst nach und nach bestimmte Fragezeichen im Kopf lösen. Der Leser hat das Gefühl, er schaut von vorn in eine Art offenes Haus, eine Puppenstube sozusagen. Spannung wird bei diesem Roman vorwiegend durch die wechselnden Ansichten auf die Personen hervorgerufen und doch liegt auch hier genau der kleine Wermutstropfen. Durch diese Perspektiven kommt es auch ab und an zu Wiederholungen, die der Leser als störend, manchmal gar als langatmig empfinden könnte. Dies ist zwar eher subjektiv, aber hätte zu mindestens in einigen Szenen etwas geändert werden können. Der Schluss hingegen ist offen geschrieben und doch lädt er den Leser zum Weiterführen der Geschichte im eigenen Kopf ein. Besonders die Danksagung des Autors sollte der Leser am Ende auf sich wirken lassen. Diese Verbindung, die der Autor erwähnt, lässt einen mit einem sehr warmen Gefühl zurück.

Bradley Somer wurde in Sydney, Australien geboren. Seit über 11 Jahren schreibt er vor allem zahlreiche Kurzgeschichten, die in literarischen Zeitschriften und Anthologien abgedruckt wurden. 2012 erschien sein erster Roman und 2015 folgte nun ein zweiter. Dieses Buch erschien in mehr als 15 Ländern und vielen Übersetzungen unterschiedlichster Sprachen.

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel - Bradley Somer
Dumont Buchverlag - Broschierte Ausgabe
ISBN 978-3-832-19783-4 - Preis 14,99 €

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Montag, 20. April 2015

"Manche Träume sind wie hartnäckige Seifenblasen, die erst zerplatzen, wenn sie auf ein unüberwindbares Hindernis stoßen."

(c) Karin Hillig



Aphorismus von Melanie Obermeier

Träume sind wichtig, ohne sie würden wir nicht vorwärts kommen. Sie sind wichtig, weil die Realität zu meist doch sehr anstrengend erscheint. Wer träumt, hat Phantasie. Wenn wir schlafen und dann träumen, verarbeiten wir meist Dinge, die am Tag passiert sind oder die uns seit geraumer Zeit beschäftigen. Träume wachsen manchmal zu etwas Größerem heran und wollen dann von uns umgesetzt werden. Seifenblasen entstehen schnell, man braucht nur etwas Puste. Dann fliegen die bunten Kugeln durch die Luft und erfreuen uns mit ihren Regenbogenfarben im Sonnenschein. Manch eine zerplatzt sobald sie in die Luft steigt und wieder andere scheinen ziemlich stark zu sein und setzen sich vielleicht sogar auf eine Blüte. Doch auch diese werden zerplatzen. Das liegt in der Natur der Seifenblase, keine überlebt ewig. Weht dazu noch ein stärkerer Wind, dann ist es mit den schwebenden Welten schnell vorbei. Auch so manche Träume sind nicht zum Überleben gedacht. Während einige vielleicht sofort platzen, braucht es bei anderen ein echtes Hindernis. Wird dazu von unseren Mitmenschen noch der ein oder andere Wind losgetreten, dann ist es meist sehr schwer, an die eigenen Träume zu glauben. Die Kunst ist aber, sich seine Träume trotzdem zu bewahren, mögen sie noch so abwegig erscheinen, mögen sie unerreichbar sein, mögen sie von vornherein zum Platzen verurteilt sein. Hindernisse sind dazu da, dass man sie überwindet. Sollte dabei ein Traum zerplatzen, wie eine Seifenblase, dann tut sich gewiss bald ein neuer Traum auf. Wir wachsen an unseren Träumen, egal ob wir sie realisieren können oder sie ihren Schimmer sofort wieder verlieren.

Ich wünsche euch eine wundervolle neue Woche mit allerhand schimmernden Seifenblasen!!!

Montag, 13. April 2015

"Uns selber anzunehmen, so wie wir sind, das ist die Wurzel der Liebe. Von anderen angenommen zu werden, so wie wir sind, das ist die Blüte der Liebe."

(c) Lena Hillig



Aphorismus von Jochen Mariss

Die Liebe, schon wieder die Liebe...na ja, eigentlich geht es bei diesem Wochenmotto auch vorrangig um die Frage: "Mag ich mich? Bin ich gut, so wie ich bin, für mich?" Auch wenn es abgedroschen klingt, es ist von großer Wichtigkeit, dass wir mit uns selbst im Reinen sind, dass wir uns selbst mögen, dass wir uns annehmen, so wie wir sind. Das ist selbstverständlich mal wieder leichter gesagt, denn jeder kennt Momente, in denen er mit sich hadert. Sich selbst in Frage zu stellen, ist von Zeit zu Zeit wichtig, so lernen wir mehr über uns selbst und merken, wenn etwas nicht so läuft, wie es vielleicht sollte. Trotzdem ist es dann auch genauso wichtig, wieder zum Punkt des eigenen Annehmens zurück zu finden. Nur wenn wir uns selbst mögen, uns selber annehmen, mit all den Macken, Ecken und Kanten, dann strahlen wir das auch aus und unser Gegenüber hat es leichter, uns genauso zu nehmen, wie wir sind. Wer möchte nicht angenommen werden und dabei die Blüte der Liebe finden. Sein Leben mit jemandem zu teilen, ihm die eigenen Ängste und Sorgen anvertrauen zu können, mit jemandem über total flache Witze lachen können, gemeinsame Erinnerungen schaffen und vielleicht auch einen kurzen Weg der Traurigkeit zusammen zu meistern, dass ist wie Frühling. Bunt, Neubeginn, Farben, Blüten, Vogelzwitschern und wärmende Sonnenstrahlen sind Dinge, die unser Leben aus dem Winterschlaf wecken. Wir scheinen neue Energien zu haben, schlagen neue Wege ein oder bauen bestehende weiter aus. Und immer wieder werden wir dabei feststellen, dass wir, wenn wir uns annehmen, wie wir sind, auch bei Rückschlägen nicht gleich ins Bodenlose fallen. Mit Niederlagen fertig zu werden, ist nie leicht und doch scheint es dies zu sein, wenn man weiß, wer man ist und sich annimmt, wie man ist. Dann entsteht bei unserem Gegenüber vielleicht der Eindruck, dass man sich nicht unterkriegen lässt, dass man kämpft und vor allem, dass man mit sich nicht alles machen lässt. Also seid wie ihr seid, denn nur so seid ihr richtig!!!

Ich wünsche euch eine schöne neue Woche, mit tiefen eigenen Wurzeln und der ein oder anderen Blüte am Ende eures Lebensgewächses!

Donnerstag, 9. April 2015

Ein Osterfest mit Zwergen, Elben, Hobbits, Zauberern und Orks

Kann man drei Tage Mittelerde zusammenfassen zu einem Post? Ich weiß es nicht, aber ich werde es versuchen. Hier also schon einmal die Vorwarnung, falls es etwas länger werden sollte.


Als wir am Freitag nach Bonn fuhren, sprudelten mehrere Fragen in unserem Kopf. Wie wird diese Convention sein? Welchen Menschen werden wir begegnen? Wie werden die Treffen mit den Schauspielern verlaufen? Was werden wir am Tag essen? Wie lange müssen wir auf unser Autogramm warten? Und ist es eigentlich peinlich, wenn ich als "Mama" mit meiner Tochter zwischen all den Fans umher laufe? Fragen über Fragen und schon am Freitagabend die Erkenntnis...es gibt sie, die Menschen, die genauso liebenswert verrückt sind wie wir.

Samstagmorgen, Parkplatz gefunden, nix bezahlt, super. Jacken abgegeben, fünf Euro weg, ganz schön happig...dann in die lange Schlange eingereiht, eine Stunde gewartet, unsere Silbertickets in Empfang genommen und los ging es. Oh man, gleich am Eingang Mark Hadlow. Super, Zwerg Dori schon einmal erkannt. Dann Graham McTavish über den Weg gelaufen und nur doof gelächelt. Oha, Dwalin ist ein ziemlich großer Zwerg. Es folgten Jed Brophy (Nori), Adam Brown (Ori) und John Bell (Bain). Wir waren total baff, unsere erste Convention und vorher wollten wir nicht so recht glauben, dass sich die Schauspieler so ungezwungen zwischen den Besuchern bewegen, man ihnen einfach auf dem Gang begegnen würde. Jetzt glaubten wir es. 

Bevor ich jetzt jede einzelne Begegnung wiedergebe, nur der Hinweis, dass Graham der absolute Champion in unserer Wie-oft-begegne-ich-wem-Aufzählung war. Die Open Ceremony ein Erlebnis, Mark Ferguson und Nessi, die weltbesten Moderatoren. Am ersten Abend Comedyhour, bei der wir herrlich gelacht haben. Erste Probleme, da mehr englisch gesprochen, wurden schnell zur Seite gelegt, denn schließlich erklärte sich auch einiges in der Mimik und Gestik. Das erste Fotoshooting mit einem Zwerg wurde absolviert und gegen 22:30 Uhr sind wir glücklich ins Hotelbett gefallen, während im Maritim der Partybär steppte. Das wiederum konnte man am zweiten Conventiontag sehen und hören. Graham war total platt, lächelte aber trotzdem und war freundlich, obwohl er nach eigenen Angaben zu lange gefeiert hatte. Während der Autogrammstunde kurze Gespräche, in denen Adam Brown feststellte, dass unsere Anreise ja nicht so weit war, wie seine, dass Jed Brophy begeistert war, dass das Teeniegefieder Krankenschwester werden will. Er dann auch so gleich noch Komplimente verteilte und meinte, ich wäre ihre Schwester und nicht ihre Mutter. Sehr charmant. John Bell wollte gern Schokolade loswerden, denn er hatte so viel geschenkt bekommen. Der ganze Saal erstrahlte von den lächelnden Gesichtern der Schauspieler und deren Fans. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Fotoshootings mit Luke Evans (Teeniegefieder) und Sylvester McCoy, als Radagast, mein absoluter Lieblingszauberer.  Luke war sehr nett und das Teeniegefieder hin und weg. Sylvester McCoy war wie immer und überall zu Scherzen und Grimassen aufgelegt. Ein sehr liebenswerter Mensch! In seinen Panels lief er durch die Reihen und beantwortete die Fragen nicht von der Bühne aus, sondern direkt vor Ort des Fragenden. Sehr amüsant, das Con-Team in Aufregung und der Saal heller als sonst. Ich war begeistert. Tag 3 wurde anfangs von dem Gedanken begleitet, wie sich denn am nächsten Morgen der Conblues anfühlen würde. Doch zu weiteren Überlegungen kamen wir nicht, denn wir wollten die Zeit auf der Con noch genießen. Machten hier und da einige Fotos, schlenderten durch die Gänge, trafen wieder auf einige der Stars. Ein letztes Fotoshooting für uns und das sollte mit Jed Brophy sein. Es sollte dieses Mal aber kein "normales" sondern etwas anderes sein. Das Teeniegefieder fragte, ob er auch Grimassenbilder machen würde und er war sogleich begeistert. Das Foto erspare ich euch, denn wenn ich es sehe, dann muss ich immer lauthals loslachen. Es ist quasi sehr privat. Ich fragte Jed nach einer Umarmung, die er auch sofort in die Tat umsetzte. Hach, herrlich, dass tat so was von gut. Zum späten Nachmittag wartete dann nach dem ein oder anderen Panel noch die Closing Ceremony auf uns. Ich kann euch sagen, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte geheult, wie ein Schlosshund...aber man hat sich gut im Griff. Als das Abschiedsvideo von Mark Hadlow gezeigt wurde, gab es bei einigen allerdings kein Halten mehr. Es war so rührend, wie er den furchtbar traurigen, am Boden zerstörten Mann gab. Zu sehen ist das mittlerweile auch hier.


Doch bevor die Veranstalter der Con die Menschen mit traurigen Gesichtern aus dem Saal wieder hinaus in die weite Welt entließen, hatten sie noch einen Trumpf im Ärmel und der ganze Saal grölte, dass die Hotelwände wackelten:

I'm a happy hobbit - at hobbitcon, hobbitcon - number four, number four!!!

Vielen Dank für die wundervollen drei Tage in denen ich ganz liebe Menschen getroffen habe und einige davon sofort in mein Herz geschlossen habe. Liebe Christina, ich hoffe sehr, dass du dies hier liest und wir uns auf der vierten Hobbitcon wiedersehen werden!!! Liebe Melanie und liebe Dagmar, schön euch wenigstens beim Haribo-Fabrikverkauf nach der Con getroffen zu haben. Bei der Hobbitcon 4 sehen wir uns hoffentlich auch in den Gängen. Liebe Martina, du warst kurz da und schon wieder weg. Hobbitcon an einem Tag im Schnelldurchlauf.

Ganz lieben Dank an das tolle Team von Fedcon. Das tolle "Nummerngirl", welches auch in den langen Wartezeiten immer gut gelaunt die Schlangen bei Laune gehalten hat, sei es mit Liedern oder Komplimenten. Die netten Damen und Herren, die immer gern weitergeholfen haben und immer ein Lächeln auf den Lippen hatten. Vielen Dank an die Schauspieler, die zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise ein genervtes Gesicht haben sehen lassen. Ihr alle habt es geschafft, dass jeder einzelne der Conbesucher stets ein Lächeln auf den Lippen hatte und an den drei Tagen nur eines dominierte: Spaß zu haben!!!

Mittwoch, 8. April 2015

"Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr."

(c) Ionut Dan Popescu



Aphorismus von Joseph Joubert

Ein wirklich fröhliches und glückliches Osterfest liegt hinter den Nestbewohnern. Ein Osterfest, dass einmal ein ganz anderes Familientreffen war. Nicht Verwandte wurden getroffen, sondern viele fremden Menschen und mit diesen wurden wir zu einer Familie, drei Tage lang. Diese Zeit war einfach wundervoll und dazu beigetragen hat neben der Spache für die Augen vor allem die Malerei für unsere Ohren. Englisch war die Sprache der vergangenen Tage und dies war überraschenderweise noch nicht einmal ein Problem. Im Gegenteil, mit viel Lust und Liebe habe ich diese Sprache zu meiner gemacht, habe durch sie Menschen kennen gelernt, habe Menschen verstanden, mich über ihre Witze amüsiert und mich einfach als Teil etwas ganz Außergewöhnlichem gesehen. Selten habe ich in drei Tagen nur lachende Gesichter gesehen, sah soviel Verständnis, Hilfsbereitschaft, gute Laune, hatte mit Menschen Spaß, die ich gerade erst kennen gelernt habe. Menschen aus 27 verschiedenen Ländern teilten mit mir diese drei Tage und waren am Ende sicher nicht minder glücklich. Diese Zeit hat mir vor Augen geführt, dass es Menschen unterschiedlicher Nationalitäten gibt, die von jetzt auf gleich gemeinsame und vor allem fröhliche Stunden verbringen können. Es spielt keine Rolle woher jemand kommt, welche Sprache er spricht, so lange man im Herzen ähnliche Ansichten hat. Diese Stimmung wird hoffentlich bei vielen der Menschen so lange wie mögich anhalten. Wir werden diese Zeit in unserem Herzen einschließen und uns immer wieder an ihr erfreuen. So lange, bis wir im nächsten Jahr zum Aufladen wieder an den Ort der vergangen Tage zurück kehren. 

Ich wünsche euch eine wunderschöne Wochenmitte!!!


Donnerstag, 2. April 2015

Mama ist ein Prachtgaul - Kindermund-Komplimente für die tollste Frau der Welt


Kindern sagt man nach, dass sie immer ehrlich sind, dass sie mit ihrer Meinung nie hinter dem Berg halten. Meist sind ihre Äußerungen nicht nur vollkommen spontan, sondern vor allem auch amüsant für uns Erwachsenen. Was haben die kleinen und großen Racker denn zu der tollsten Frau der Welt zu sagen? Darüber werden sicher nicht nur Mamas schmunzeln können. 

Im Nestchen gibt es auch zwei ganz liebreizende weibliche Exemplare dieser Gattung, auch wenn das größere der beiden sich wohl nicht mehr als Kind bezeichnen würde, eher als "Pubertierchen". Trotzdem erinnern sich auch die Vogeleltern dieser zwei kleineren Wesen an diverse Sprüche. Meist hat man allerdings keinen Stift dabei, um sich die Äußerungen, die zumeist sehr situationskomisch sind, zu notieren. Ein kleines Beispiel haben wir trotzdem:

-- Wir saßen mit unserer fünfjährigen Tochter vor dem Fernseher, als die Nachrichten liefen. "Mama, wie heißt denn die Frau da?", fragt sie. "Sie heißt Barbara.", teile ich ihr mit. "Oh, das wächst doch auch bei uns im Garten!", ruft sie vollkommen begeistert. Irritierter Blick meines Mannes und ich schaue auch nicht gerade klug aus der Wäsche. Bis mir der Geistesblitz kommt. "Du meinst Rhabarber, Mausi.", sage ich. "Na, sag ich doch.", entgegnet sie kopfschüttelnd, als würden ihre Eltern wieder einmal an einer langen Leitung leiden.  --

Manchmal sind Wortspiele nicht gewollt und doch passieren sie besonders Kindern und wir könnten uns entzückt in die Hände klatschen. Diese "Komplimente" sind in "Mama ist ein Prachtgaul" erschienen im Kindermundverlag zu finden. Da möchten Kinder ihre Mama kaltmachen, weil ihr im Sommer so unglaublich heiß ist. Da regen sich kleine Mädchen auf und möchten die liebe Mama am liebsten verschenken. Oder sie sind sehr froh, dass ihre Mama nicht als Tagesmutter arbeitet, sondern auch nachts Mama ist. Sie stellen fest, das Mama die Chefin der Waschmaschine ist und manchmal auf dem Sofa sitzt und vor sich hin fault. Es ist einfach herrlich diese kleine Sammlung zu lesen und vor allem auch die bebilderten Seiten zu bewundern, auf denen kleine und größere Kinder ihre Mama gemalt haben. Dies sind mit viel Liebe und Farbe gemalte Mamas, die alle eines gemeinsam haben. Sie lächeln, lachen, strahlen, auch wenn das Leben als Mama noch so anstrengend sein kann. Dieses kleine Büchlein ist eine Lobeshymne an die tollste Frau, die Kinder in den ersten Lebensjahren kennenlernen. Hier finden sich nicht nur die oben genannten Äußerungen sondern eben auch die tollsten Komplimente für die Mamas dieser Welt. Wer hinter die kindlichen Sätze schaut, wird sie entdecken.

Wer sich also auch als Erwachsener noch fragt, was er wohl zum Muttertag am besten verschenken könnte, dann wäre dies wahrscheinlich ein gutes Geschenk. Klein und doch voller Liebe ist dieses Büchlein und sicher erfreuen sich nicht nur die jüngeren Mamas daran, sondern auch die, die bereits schon Oma sind. 

Mama ist ein Prachtgaul - Kindermundverlag
ISBN 978-3-981-37666-1 - Preis 4,99 €

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Dieses liebvoll gestaltete und gesammelte Büchlein wurde mir freundlicherweise vom Verlag geschickt, weil ich Angst hatte, dass ich keine Bücher mehr im Regal zu stehen hab, wenn ich einige zur Aktion Blogger schenken Lesefreude verschenken werde. Ich danke dem Verlag, für den selbstlosen Einsatz, mein Bücherregal vor einer all zu großen buchfreien Lücke zu beschützen!

Mittwoch, 1. April 2015

Die letzten Tage von Rabbit Hayes - Anna McPartlin


Rezension zum Hörbuch

Mein Name ist Mia. Doch alle nennen mich nur Rabbit. Ich habe nur noch neun Tage zu leben und will euch von meinem bisherigen Dasein erzählen, denn ich bereue nichts, höchstens, dass ich so früh sterben muss.

(c) Randomhouse Audio
Rabbit Hayes hat Krebs und nur noch neun Tage zu leben. Diese neun Tage sind voll von Erinnerungen an ihre Jugendliebe, voll von all den Flüchen ihrer Mutter, über die man hinterher meist nur lachen muss. Diese Tage sind aber auch voll von der Sorge um ihre Tochter, die gerade einmal 12 Jahre alt ist und bald ohne ihre Mutter ihren Weg meistern muss. Neun Tage reichen vielleicht gerade noch, um in das Chaos, was ihre Schwester Familienleben nennt, ein wenig Ordnung zu bringen. Neun Tage reichen ganz sicher, um nicht nur sich selbst klar zu werden, dass man eine tolle Familie hat und das man es reichlich unfair findet, wenn man sich jetzt verabschieden muss. Über allem schwebt nur eines, die Erkenntnis, dass Liebe die stärkste Kraft ist.

Anna McPartlin hat mit "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" einen sehr emotionalen Roman geschrieben, der besonders gut mit der warmen und gefühlvollen Stimme von Schauspielerin Nina Petri harmoniert. Das Hörbuch ist mit einer Länge von ca. 6 Stunden und 24 Minuten zu keiner Minute langatmig oder gar langweilig. Auch wenn der Plot sehr traurig, beinah beklemmend in einzelnen Szenen ist, so hört man doch gern zu. Die Figuren, besonders die Protagonistin ist sehr authentisch gezeichnet und als Zuhörer beginnt man sich zu fragen, ob man sich in solch einer Situation genauso stark verhalten würde bzw. könnte. Kann oder will man sich so etwas überhaupt vorstellen? Man beginnt über das eigene Dasein zu sinnieren und wird sich bewusst, wie vergänglich unser Leben ist und wie unendlich die Liebe sein kann. In diversen Rückblicken erfährt der Zuhörer mehr und mehr über das Leben der Protagonistin und kann sich so ein genaueres Bild über die weiteren Akteure machen. Dieses Hörbuch, welches auf dem gleichnamigen Roman basiert, ist eine Hommage an das Leben, besonders aber an die Familie, an das Vertrauen, an die Menschlichkeit, die in jedem von uns wohnen sollte und insbesondere an die Liebe zu unseren Mitmenschen. Es zeigt, dass Liebe vor allem auch über allen Widrigkeiten steht, dass es sich immer lohnt zu kämpfen und zu vergeben. Es zeigt aber auch, dass man sich mit verschiedenen Umständen arrangieren muss. Das man sein Schicksal, so schlimm es auch scheint, akzeptieren sollte, um die verbleibende Zeit zu nutzen, um sich der schönen Dinge in seinem Leben bewusst zu werden. "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" wirken lange nach und regen den Zuhörer und auch den Leser dazu an, inne zu halten. Tief die Luft des Atem in sich zu spüren und sich zu fragen, was wirklich wichtig ist im Leben. 

Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren. Sie studierte Marketing, widmete sich aber schnell als Comedian dem Theater. Im Jahr 2006 erschien ihr erster Roman, der ihr nach seinem Erfolg einen Vertrag mit einem Verleger sicherte. Bereits ein Jahr später erschien Roman Nummer zwei. 

Nina Petri wurde 1963 in Hamburg geboren. Bereits frühzeitig wollte sie Schauspielerin werden und absolvierte nach ihrem Abitur eine Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule. Bis heute wirkte sie bereits in etlichen Fernsehprodukionen bzw. deutschen Kinofilmen mit. Mit ihrer vielseitigen Stimme ist sie außerdem als erfolgreiche Hörbuchsprecherin aktiv.

Die letzten Tage von Rabbit Hayes - Anna McPartlin - Hörbuch
Randomhouse Audio - ISBN 978-3-837-12872-7
Sprecherin Nina Petri - Preis 14,99 € (D)

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Dieses Hörbuch wurde mir vom Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.