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(c) Karin Hillig |
Aphorismus von Irina Rauthmann
Materialistisch war ich noch nie eingestellt, mir waren immer die Menschen in meinem Umfeld viel wichtiger. Wichtig, dass sie sich wohlfühlen, dass sie glücklich sind und jeden Tag lachen können. Wichtig, dass sie gesund sind und wichtig, dass sie mir sagen, wenn ich wieder einmal von meinem Weg abgebogen bin. Diese Menschen sind wichtig, der Weg, der vor mir liegt ist wichtig. Nicht die Dinge, die ich materiell habe, denn die bringen mich nicht zum Nachdenken, zum Lachen oder trösten mich mit Worten, wenn es mir nicht gut ergeht. Sie sind da und genau genommen ist es gar nicht wichtig, ob sie es sind. Was wäre ich für ein Mensch, wenn es einen Unterschied in meinem Charakter machen würde, wenn ich statt wenig plötzlich viel Geld hätte. Diesen Unterschied würde es nur machen, wenn ich dieses Mehr sinnvoll benutzen würde, für andere. Ich gehe meinen Weg auch ohne einen dicken Schlitten zu fahren und ohne in einem Schlösschen zu wohnen. Ich muss nicht stetig von Menschen zu hören bekommen, dass sie mich mögen und mich dann gleichzeitig fragen, ob sie dies nur tun, weil ich etwas mehr Materialität erreicht habe. Ich möchte, dass sie mich meinetwegen mögen, mich freiwillig unterstützen, auch wenn es sich materialistisch für sie nie lohnen wird. Wer möchte das nicht? Ist es nicht wichtiger, seinen Weg selbst zu finden und von den Menschen, denen man auf diesem Weg begegnet, ein Stück begleitet zu werden. Neue Begegnungen bieten neue Sichtweisen und lassen unseren Horizont weiter werden. Welchen Wert hat eine dieser Begegnungen, welchen hat eine Umarmung eines lieben Menschen. Man kann es materialistisch nicht messen und das ist der Punkt, der uns wichtig sein sollte.
Ich wünsche euch in dieser ganz besonderen Buchmessewoche viele tolle Begegnungen und die Kraft und den Mut euren ganz eigenen Weg zu finden und zu gehen!