Mittwoch, 12. November 2014

"Selbst dann, wenn man eine rosarote Brille aufsetzt, werden Eisbären nicht zu Himbeeren."

(c) Karin Hillig
Motto der Woche

Aphorismus von Franz Josef Strauß

Die rosarote Brille, wie gerne hätte ich sie ab und zu wenigstens auf. Vielleicht wären dann einige Dinge etwas schöner und leichter. Wären sie das wirklich? Nein, genauso wenig, wie Eisbären zu Himbeeren werden würden, so wenig kann man diese Brille zur Problembewältigung nutzen. Wie so oft im Leben ist es an uns, Dinge zu ändern und so den Anschein zu erwecken unsere Welt wäre rosa. Oder vielleicht sogar auch wie Zuckerwatte. Jeder möchte gern auf seiner rosa Zuckerwattenwolke durch den Tag fliegen und Torpedos von blauem Eisregen abwehren. Und trotzdem schafft es immer wieder ein eisiger Tropfen auf die so luftig leicht schwebende Zuckerwatte. Was passiert dann? Sie fängt an zu kleben, wird plötzlich sichtlich schwerer und lässt sich vor allem nicht mehr kleckerfrei essen. Das ist das Leben und wir werden noch viele solche weniger rosa Momente erleben. Doch genau das macht es doch aus, unser Leben. Wäre unsere Welt immer rosa und voller luftiger Zuckerwatte, würden wir dieser wohl schnell überdrüssig werden. Wir würden uns fragen, war das jetzt alles? Muss ich mich nicht mehr anstrengen, um ein Ziel zu erreichen? Sehen wir diese nicht rosarote Welt doch als Herausforderung an uns und an andere Menschen und vor allem sollten wir die rosarote Brille ins Regal legen. Dort kann sie wenigstens das Sonnenlicht einfangen und uns in weniger schönen Momenten etwas rosa leuchtende Lichttupfer an die Wand strahlen.