Mittwoch, 20. November 2013

Frostblüte - Zoë Marriott ❀ ❀ ❀ ❀

Frostblüte
Zoë Marriott
Taschenbuch
ISBN 978-3-551-31270-9
Preis: 14,99 €
Jugendbuch ab 14 Jahren

Frost ist ein einsames Mädchen, auf der Suche nach der Feuergöttin, aber vor allem auf der Suche nach sich selbst. Denn sie ist nicht allein. Tief in ihr wohnt ein Wesen, dass immer wieder von ihr Besitz ergreift, wenn sie es am wenigsten gebrauchen kann. Jeder Versuch sich dagegen zu wehren, endet in einer Katastrophe. Einzig Luca, der Anführer der Berggarde schafft es zu ihrem eigentlichen Ich durchzudringen und sie zu überzeugen, dass sie die Kraft besitzt, dieses Wesen zu vertreiben. Doch die Nähe zu ihm macht Frost Angst. Angst vor einem erneuten Verlust. Auch der ernste Arian versucht Frost zu helfen. Das Vertrauen und die Zuneigung, die Frost bei den beiden und deren Soldaten erfährt, lässt sie vorsichtig werden. Zu sehr haben sich die Schatten ihrer Vergangenheit in ihr Herz und ihren Verstand gefressen. Welchen Preis wird es kosten, wenn sie bleibt und sich diesen Menschen ganz öffnet.

Zoë Marriott hat mit "Frostblüte" einen Roman geschrieben, der es deutschen Verlegern wert war, übersetzt zu werden. Dabei hat sie bereits einige Bücher im Walker Books Verlag veröffentlicht. Mit dieser Entscheidung lag Carlsen auf jeden Fall richtig. Auch wenn der Roman an einigen Stellen kleine Schwächen aufweist. Man hat zuweilen das Gefühl, dass sich nicht nur Frost in ihren Entscheidungen nicht sicher ist und der Wolf, wie er im Klappentext beschrieben wird, leider wenig in Erscheinung tritt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, könnten aber auch gern noch den einen oder anderen Schliff vertragen. Dies gilt für mich vor allem für die Protagonistin, die mich in der Hinsicht nicht überzeugt hat. Die gegensätzliche Charakterisierung der beiden jungen Männer hingegen, empfand ich als Bereicherung. Trotz kleiner Kielschäden ist der Roman ein guter Jugendroman, der mit einigen Kampfszenen und selbstverständlich auch kurzen Liebesszenen gefüllt ist. Zoë Marriott hat eine Schreibweise, die man leicht versteht, bei der wenig Schnörkel zum Einsatz kommt und die Kapitel nicht all zu lang sind. Der Plot wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt und diese Perspektive bleibt das ganze Buch über erhalten, was keineswegs langweilig ist und auch der Spannung keinen Abbruch tut. "Frostblüte" ist ein guter Jugend-Fantasyroman, dessen Handlung aussagekräftig und wenig vorhersehbar ist. Wenn man von einigen kleinen Schwachstellen bei den Charakteren absieht, ist "Frostblüte" auch sehr unterhaltsam. Vom Buchgefieder gibt es für diesen Jugendroman, der sich vor allem an Leser ab 14 Jahre richtet, einen kleinen Blumenstrauß mit 4 Blumen.

Zoë Marriott
Zoë Marriotts "Frostblüte" lässt sich wohl besser verstehen, wenn man weiß, dass auch sie selbst als Kind nicht wusste, ob sie lieber eine Prinzessin oder ein kleiner Wildfang sein wollte. Bereits im Alter von sieben Jahren war es besonders ihrer Mutter klar, dass Zoë einmal eine Schriftstellerin werden würde. Ihre ersten Schreibversuche endeten in einer Geschichte, in der es um ein Schwein und einen Hasen ging. Auch über ein Mädchen, welches Schuhe findet, die beim Laufen Blumen entstehen lassen, hat sie geschrieben. Heute lebt sie zusammen mit zwei Katzen und einem Hund in einem ruhigen Haus in Lincolnshire. Sie liest immer noch gern und viel und besonders dann, wenn sie eigentlich schreiben sollte. Zoë sagt selbst, sie halte es keine zwei Tage ohne Schokolade aus, mag keine Bananen und wäre, wenn sie wiedergeboren wird am liebsten ein Weidenbaum. Wer in die Welt der Autorin eintauchen will, kann gern ihrem Blog folgen. Neben dem Schreiben von Posts ist Zoë natürlich auch am Schreiben von Büchern. Im Moment arbeitet sie an einer Trilogie.