
Elbenthal-Saga Teil 2
Ivo Pala
Gebundene Ausgabe
ISBN
978-3-737-36241-2
Preis: 19,99 €
Gastrezension
von Lesebienchen
Endlich ist er da, der zweite Band!
Endlich kann man wieder unterhalb Dresdens abtauchen und die Geschichte
Elbenthals und Svenyas weiterverfolgen.
Svenya hat ihr Schicksal als Hüterin
Midgards angenommen, mit allen Bedingungen und Konsequenzen. Sie gehört nun zu
den Lichtelben, hat eine Heimat und ein Zuhause, doch sie darf nicht nach ihrer
Herkunft fragen, darf nicht erfahren, wer sie ist. Mit diesem Schicksal muss
sie leben. Doch sehr viel Zeit, über verbotene Fragen nachzudenken, hat sie
nicht, denn schon droht Midgard und Elbenthal ein neues Unheil. Nachdem Laurin
vergeblich versucht hatte, ein Tor mithilfe Svenyas nach Alfheim zu öffnen,
scheint er nun einen andern Weg gefunden zu haben. Es existieren fünf
geheimnisvolle und mächtige Schwerter, überall auf der Welt verteilt. Bringt
man nun alle Schwerter in seine Gewalt, ist man in der Lage, ein Tor zwischen
den Welten öffnen. Der Weg für die Dunkelelben wäre frei und die Welt der
Menschen würde untergehen. Drei der Schwerter scheinen schon in Laurins Besitz
zu sein und Svenya muss sich beeilen, um die beiden übrigen vor ihm zu
bewahren. Sie begibt sich auf eine gefahrvolle Reise und begegnet dabei einem
Gegner, der nicht nur mächtiger ist als alle zuvor, sondern auch seltsam
vertraut.
Nahtlos knüpft „Der schwarze Prinz“ an
den Vorgänger an und bereits nach den ersten Sätzen ist man wieder im
vertrauten Elbenthal angekommen und kann sich ganz der fantastischen Welt
hingeben. Man freut sich auf die Begegnung mit alten Bekannten wie Svenya, Alberich,
Laurin oder auch Oegis. In gekonnt meisterhafter Erzählmanier zieht Ivo Pala
schnell den Leser in diese dramatische und ereignisreiche Geschichte. Man ist
sofort wieder in wunderbaren Doppelwelt verhaftet und kann atemlos die
Entwicklungen und auch die kleinen romantischen Verwicklungen der Protagonisten
verfolgen.
Meist ist es für den Mittelteil einer
Trilogie schwierig, als etwas Eigenständiges und nicht nur als „Lückenbüßer“
vor dem großen Showdown im letzten Band wahrgenommen zu werden. Dieses Gefühl
kommt jedoch bei diesem Roman nicht auf, denn Ivo Pala verbindet eine mehr als
spannende Geschichte um die fünf Schicksalsschwerter mit zwei sehr gekonnten
Kunstgriffen.
Zum einen führt er den Leser auf der
Reise Svenyas tief in die Mythologie ein. In einem langen epischen Kapitel wird
die Entstehungsgeschichte der neun Welten, der Werdegang Alberichs, das
Schicksal Siegfrieds und der Elben behandelt. Hier offenbart sich einmal mehr
Ivo Palas fundiertes Wissen und seine innovative Literarisierung alter Helden-
und Göttersagen. Als Leser kann man da nur staunend und atemlos über die Seiten
fliegen und den alten Geschichten lauschen.
Zum anderen lässt Pala in beinahe
jedem Kapitel des Romans Svenyas geheimnisvolle Vergangenheit anklingen. Sie begegnet
mächtigen Wesen, die sie kennen, hat Visionen von sich auf einem Thron, umgeben
von Lebenden oder Toten. sieht sich zusammen mit Laurin und Hagen. Die
Neugierde Svenyas und des Lesers wachsen dabei ins Unendliche. Zu gerne möchte
man dieses Rätsel lösen, das große Geheimnis lüften.
Doch leider werden wir uns da noch
eine Weile gedulden müssen, zumal das Ende dieses Romans mit einem Cliffhanger
sondergleichen aufwartet, der der Geschichte eine ganz andere Wendung gibt und
die Frage nach Svenyas Herkunft erst einmal in den Hintergrund rückt.
„Der schwarze Prinz“ ist eine gekonnte
Fortsetzung der „Hüterin Midgards“. Nahtlos fügt Ivo Pala beide Teile zu einem
spannungsgeladenen Ganzen zusammen, das nun unaufhaltsam auf seinen Höhepunkt:
„Die eisige Göttin“ zusteuert, welche im März 2014 erscheinen wird. Es ist also
nur noch eine kurze Weile und wir werden wieder in Elbenthal sein und Svenya
und ihre Freunde wiedersehen.