Montag, 28. Oktober 2013

"Alles, was zu besitzen sich lohnt, lohnt auch, daß man darauf wartet."

(c) Drawing by Rathish Ravi
Motto der Woche

Oh je, eigentlich bin ich bei Geduld nicht wirklich die richtige Ansprechpartnerin, aber wo Marilyn Monroe recht hat, hat sie eben recht. Manchmal müssen wir einfach nur ein bisschen warten um etwas zu bekommen oder etwas zu erreichen. Mir persönlich fällt es sehr schwer zu warten. Alles muss immer perfekt und am besten sofort passieren. Und was bringt mir das? Meist nur eines. Ich stehe mir selbst oft gern im Weg und bin dann eher unzufrieden. Sicher ist es wichtig bestimmte Dinge abzuwägen, aber mit etwas Geduld kommt die Antwort auch schon mal von alleine. Was lohnt es sich denn zu besitzen? Mir fallen da auf jeden Fall Liebe, Zufriedenheit, Vertrauen und Glück ein. Was haben all diese Dinge gemein? Richtig, sie sind nicht einfach von heute auf morgen da, sondern brauchen ihre Zeit. Sie wachsen, werden stärker und machen uns zu zufriedenen glücklichen Menschen. In diesem Sinne wünsche ich euch eine lohnenswerte neue Woche und wünsche euch die Geduld, die mir manchmal fehlt!


Sonntag, 27. Oktober 2013

Isegrim - Antje Babendererde ❀ ❀ ❀ ❀

(c) Arena Verlag
Isegrim
Antje Babendererde
Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ISBN 978-3-401-06753-7
Preis: 16,99 €
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Jola ist ein Mädchen des Waldes. Besonders von ihrer Mutter, die in ihren Bewegungen aus Angst sehr eingeschränkt ist, fühlt sie sich nicht immer verstanden. Anders verhält es sich bei ihrem Vater, der als Förster die Stellen im Wald kennt, wo man Tiere beobachten kann. Doch auch mit ihm kann sie nicht über alles reden. Selbst ihr Freund Kai hat nicht immer Verständnis für die Ausflüge in den Wald. Doch die fast siebenzehnjährige Jola genießt die Luft, die Geräusche, die Tier- und Pflanzenwelt, die ihr der heimische Wald bietet sehr. Dabei vermisst sie ihre beste Freundin Alina, die wahrscheinlich ermordet wurde. Ihre Leiche wurde allerdings noch nicht gefunden. Jola versucht ihr Leben ohne ihre Freundin zu meistern und findet im Wald schließlich einen Verbündeten, jemanden der sie versteht. Doch im Wald gibt es auch noch ein Wesen, von welchem Jola fasziniert ist und welches sie beschützen möchte.

Der neue Roman von Antje Babendererde ist erstmals ein Jugendroman, der von ihren bisherigen Büchern abweicht, weil er sich nicht mit dem Thema Native People beschäftigt. Vielmehr geht es um das Leben in einem Thüringer Dorf. "Isegrim" wurde als Jugendthriller vorgestellt und diese Bezeichnung ist durchaus zutreffend, auch wenn gerade im ersten Teil einige Stellen etwas langatmig sind, man auf ein bestimmten Darsteller etwas warten muss, so wird spätestens mit dem Erscheinen dessen das Thema zügiger. Antje Babendererde hat einen wundervoll bildhaften Schreibstil, der auch im neuen Roman wieder hervorsticht. Die Figuren, die sie gezeichnet hat, sind herrlich authentisch mit jugendlichen Macken, Sorgen und Missverständnissen gegenüber den Erwachsenen. Besonders Jola, die Protagonistin dürfte dabei einigen Lesern sehr ans Herz wachsen. Die Gemeinschaft der Dorfbewohner hat Frau Babendererde ebenfalls sehr real und nachvollziehbar geschildert. Hier wird der Zusammenhalt der alteingesessenen Bürger und die Vorsicht jedem Neuling gegenüber sehr deutlich. Desweiteren gelingt es Frau Babendererde ein heikles Thema in einem gut recherchierten, informativen Plot einzubinden. Dies ist nicht zuletzt auch möglich, weil sich Antje Babendererde selber gern in der Natur aufhält und außerdem auch in der Lausitz mit Wolfexperten eng zusammen gearbeitet hat. All diese Faktoren machen den Roman zu einem wirklich lesenswerten Werk und das nicht nur für Jugendliche. "Isegrim" wird trotz kleiner Kritikpünktchen sehr gern vom Buchgefieder weiter empfohlen.


Freitag, 25. Oktober 2013

Nestgezwitscher mit Antje Babendererde

Selbstverständlich darf in der Autorenwoche um meine Monatsautorin ein kleines Interview nicht fehlen. Ich habe mir einige Gedanken gemacht und meine Fragen dann an Antje geschickt. Sie war sehr offen, wir haben uns aufs Du geeinigt und noch vor der Frankfurter Buchmesse hat Antje sich die Zeit für die buchgefiederten Fragen genommen. Dafür ein sehr großes Dankeschön! Ihre Sorge, dass die Antworten nicht so interessant seien, konnte ich ihr schon auf der Buchmesse nehmen. Ich hoffe nun, dass euch unser Gezwitscher gefallen wird.

Wir wohnen mit unserem Buchgefiedernest in einem ca. 300 Jahre alten Fachwerkhaus. Auch du lebst schon länger in einem betagten Häuschen. Was macht den Charme für dich aus?

Antje: Nun, es ist ein altes Haus und erzählt eine Menge Geschichten, was für eine Geschichtenerzählerin das perfekte Zuhause ist. Da gibt es unebene Böden, schiefe Wände und Türen, uralte geflößte Balken. Das Alte, das nicht Genormte, das Angefügte, das macht den Charme aus. 

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Wer war dein erster Leser?

Antje: Ich habe schon als Jugendliche geschrieben, damals aber niemanden lesen lassen. Als ich mit 30 wieder anfing, waren Freunde und Verwandte meine ersten Leser.

15 Indianerromane hast du bisher veröffentlicht. Nun ist der erste Jugendroman erschienen, der sich mit deiner Heimat Thüringen beschäftigt. Warum gerade jetzt ein anderes Thema?

Antje: Obwohl mir die Indianer nach wie vor sehr am Herzen liegen, habe ich gemerkt, dass ich mich festgefahren hatte. Um vielleicht einen neuen Blickwinkel auf das Indianerthema zu finden, brauche ich etwas Abstand. Außerdem rumorte das Thema „Wölfe in Deutschland“ schon seit einiger Zeit in meinem Kopf und ich wollte es anpacken solange es aktuell ist.

Der Wolf spielt auch bei den Ureinwohnern Nordamerikas eine wesentliche Rolle. Du warst 1994 das erste Mal auf diesem Kontinent. In welchem Bundesstaat bist du gewesen und wie sind dir die Native People entgegen getreten?

Antje: Auf meiner ersten Reise 1994, die mich 9 Wochen durchs Land führte, bin ich von Florida aus gen Westen gefahren, durch den Süden, den Südwesten, von dort in den Mittleren Westen, bis hoch nach Kanada, durch Kanada zurück bis nach New York. In den Reservaten habe ich den Kontakt zu den Indianern gesucht und habe durchweg positive Erfahrungen gemacht. Sie waren oft zurückhaltend und doch sehr gastfreundlich. Ich wusste, ich würde wiederkommen.

 Wie sieht es heute aus? Bestehen immer noch Kontakte mit einzelnen Stammesmitgliedern?
  
Antje: Die meisten Kontakte habe ich im Pine Ridge Reservat in South Dakota, einfach, weil ich dort am häufigsten bin. Aber auch sonst sind einige Kontakte bis heute geblieben, bzw. es ergeben sich immer wieder neue. Indianer sind keine großen Briefeschreiber, aber wer einen Internetzugang hat, der meldet sich auch ab und zu.
 
Kommen wir zurück zu deinen Romanen. Wie viel von dir bzw. von anderen existierenden Personen steckt in deinen Protagonisten?

Antje: Dass Eigenschaften oder Verhaltensweisen von einem selbst oder existierende Personen in den Protagonisten stecken, das bleibt nicht aus. So kann ich z.B. auch das, was ich nicht mag an mir, mal so richtig ausleben ☺. Aber: Wenn das Buch zu Ende ist, hören sämtliche Figuren auf zu existieren, sie haben kein Leben außerhalb des Buches.

Früher hast du als Töpferin deinen Lebensunterhalt für eine Weile bestritten. Wie viel Zeit verbringst du neben dem Schreiben noch mit dieser anderen kreativen Arbeit?

Antje: Zum Töpfern komme ich leider überhaupt nicht mehr, die Schreibarbeit hat mich fest im Griff. Freiberufliche Autorin zu sein, bedeutet ja nicht nur, sich neue Romane auszudenken, da gehört viel Recherchearbeit dazu und eine Menge leidige Büroarbeit. Im Frühjahr und Herbst bin ich auf Lesereisen unterwegs - und in dieser Zeit ist Schreiben kaum möglich. Ich muss meist um ungestörte Schreibzeit kämpfen. Meine Töpferwerkstatt habe ich aber noch. Wer weiß ...

Bei so viel Arbeit, wie sieht ein wirklich freier Tag von Antje Babendererde aus?

Antje: Richtig freie Tage gibt es fast nur, wenn ich im Urlaub bin - dann bleibt auch der Laptop zu Hause und ich lasse mich voll und ganz auf meine Umgebung und die Menschen ein. Ein wirklich freier Tag zuhause: lange frühstücken, dabei die Zeitung lesen, spielerisch recherchieren im Internet, ein bisschen im Garten arbeiten, eine lange Mittagsruhe mit Katerchen Paul und einem schönen Schmöker, mit meinem Mann im Garten sitzen und Kaffee trinken, eine Runde spazieren gehen und Abends wieder ein Buch lesen oder vielleicht einen Film anschauen. Aber meistens kommt doch hier und da die Arbeit dazwischen, das bleibt einfach nicht aus. 

Was siehst du, wenn du von deinem Schreibtisch aus, aus dem Fenster blickst?

Antje: Ich blicke auf den ehemaligen Schweinestall. Das klingt wenig romantisch, ist aber gar nicht so schlimm. Es ist ein altes Fachwerkgebäude mit einer blauen Tür und wildem Wein, der sich zurzeit wunderschön färbt. Für mich ist der „eintönige“ Blick genau richtig. Die Abenteuer sollen sich ja in meinem Kopf abspielen und nicht vor dem Fenster, wo sie mich vom Schreiben ablenken würden.

Zum Schluss noch die Buchgefieder-Frage: Wenn du ein beflügeltes Tier sein könntest, welches würdest du dann sein?

Antje: Vielleicht ein Wanderfalke. Die gefallen mir, sie sind anpassungsfähig, fliegen hoch und sehen viel. Außerdem leben sie auch ein paar Jährchen ☺.

Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für die Beanwortung meiner Fragen genommen hast. Ich wünsche dir noch viele tolle Ideen und Erlebnisse mit deinen Protagonisten und deren Lesern!



Dienstag, 22. Oktober 2013

Rain Song - Antje Babendererde ❀ ❀ ❀ ❀ ❀

Rain Song
Antje Babendererde
Arena Verlag
Gebundene Ausgabe 14,99 €
ISBN 978-3-401-06522-9
Taschenbuch 7,99 €
ISBN 978-3-401-50423-0

Regen hat viele Gesichter. Regen ist sanft wie die Liebe, Regen ist hart wie Hass, Regen plätschert wie die Neugier, Regen peitscht wie die Angst.

Rain Song „singt“ ein Lied davon. Antje Babendererde erzählt die Geschichte von Hanna und ihrer Tochter Ola. Hanna ist auf der Suche nach Jim, einem Indianer. Er ging vor fünf Jahren mit ihr gemeinsam nach Deutschland und die beiden verliebten sich und zeugten schließlich eine Tochter, von der Jim nichts weiß. Denn Jim verschwand einfach so, leise wie ein Nieselregen. Hannah begibt sich erneut in die Welt der Makah-Indianer um Jim zu finden. Auf ihrer Reise wird sie von Greg begleitet. Sie lernt Stück für Stück ein wenig mehr über Jim, den sie vorher nie richtig kannte. Doch es gibt Geheimnisse, die brauchen Zeit um entdeckt zu werden.

Bereits 1999 erschien der Debütroman "Der Pfahlschnitzer" von Antje Babendererde. Da ältere Bücher von mittlerweile bekannten Autoren schnell vergriffen sind, hat sich der Verlag dazu entschlossen dieses Buch neu aufzulegen. Antje Babendererde überarbeitete ihren damaligen Roman und heraus kam "Rain Song". Dieses wundervolle Buch handelt von Liebe, Vertrauen, Traditionen, Hass, Wut und Hoffnung. Den Duft des Regens, der auf den Leser hernieder prasselt, kann man dabei förmlich riechen, sogar fühlen. Der Duft von Zedernholz umschmeichelt die Nase. Antje Babendererde hat einen sehr geraden beinah schnörkellosen Schreibstil, der keineswegs langweilig ist. Sie baut Spannung durch wechselnde Perspektiven, schnellere Handlung oder nicht all zu lange Kapitel auf. Ihre Protagonisten Hanna und Greg sind sympathisch und sehr authentisch, mit ihren menschlichen Schwächen und Ängsten. Ich kenne leider die Urfassung nicht, kann aber sagen, dass "Rain Song" ein wirklich sehr lesenwertes Buch dieser Autorin ist. Einigen mögen diverse Kleinigkeiten auffallen, für mich ist dieser Roman mein Lieblingsbuch, wenn es um die Bücher von Frau Babendererde geht. Ihr Jugendroman, der von Erwachsenen und Jugendlichen handelt, sollte nicht nur bei fallendem Regen gelesen werden.

Montag, 21. Oktober 2013

"Ich schreibe. Es kommt unerwartet wie ein Fieber und verlässt mich wieder wie ein Fieber. Es unterscheidet sich von allen anderen Aktivitäten."

Motto der Woche

Diese Woche widme ich Antje Babendererde und das Motto der Woche passt zu ihr, genauso wie zu uns kleinen Schreiberlingen, die mit ihren Berichten, Buchbesprechungen, Interviews und sonstigen Aktivitäten auch gern einmal im Fieber sind. Antje Babendererde hat dieses Zitat von Anaïs Nin, einer französischen Schriftstellerin, die von 1903 bis 1977 lebte, auf ihrer Homepage stehen. Ich finde dieses Zitat sehr passend für jeden leidenschaftlichen Schreiberling, egal ob dieser an einem Manuskript arbeitet, eine Kolumne in der Zeitung veröffentlicht, Kurzgeschichten schreibt, die nie jemand lesen wird oder einen Blog führt. Allen gemein ist die Liebe am Schreiben und selbstverständlich auch am Lesen, denn das eine geht nicht ohne das andere. Manchmal überkommen uns die Worte und wollen notiert werden und genauso schnell kann der Textschwall wieder abbrechen und für einige Stunden, manchmal auch Tage brach liegen. Das Fieber des Schreibens ist meist wenig beeinflussbar und trotzdem schön, denn es zaubert Worte und Texte, die uns in andere Welten entführen. In diesem Sinne wünsche ich euch eine fiebrige Woche. Dieses Fieber soll sich selbstverständlich nur auf das Schreiben und Lesen beschränken und niemanden krank machen!

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Buchgefieder meets...

Und schon neugierig? Hier endlich ein Post mit all den lieben Menschen, die sich getraut haben, mit mir vor der Kamera zu posieren und dabei auch immer gut aussahen. Wo soll ich beginnen, der Reihe nach oder doch lieber der Beliebtheitskala nach, aber wer legt die fest? Ich werde einfach am Anfang beginnen.

Am ersten Tag war ich auf der Suche nach Michaele und nach Katja von Ka-Sas Buchfinder. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich die zwei dann gefunden. 

Katja, wie guckst denn du?
Danach war ich sehr glücklich noch ein Bild mit der buchgefiederten Autorin des Monates Antje Babendererde machen zu können.

Ein schönes Bild, oder Antje?
 Zum Lovelybookstreffen trauten sich dann als erstes Inga von sharon.baker liest... und Linda von flying words mit mir vor die Kamera.

Ach ihr zwei Süßen, ich freu mich schon auf Leipzig!
 Weiter ging es noch einmal mit Katja von Ka-Sas Buchfinder, wobei die liebe Sandra, die das Sa ist, sich irgendwie immer wieder drückte. Na ja sie drückte, aber eben nur den Auslöser. 
 
Katja, sehe ich da ein Hauch von einem Lächeln?

 Das hat sie dann auch gleich beim Treffen mit Sandra, einer Userin von Lovelybooks wieder ausgezeichnet unter Beweis gestellt. Aber vielleicht verkraftet das Foto einfach keine zwei Sandras, aber dafür eben noch mal eine Katja. Nächstes Mal machen wir das aber anders!

Dank Sandra ein wundervolles Bild!
Total gefreut habe ich mich auf ein Treffen mit Sonja von A Bookshelf Full of Sunshine. Wir haben schon vorher so viel darüber gequasselt, dass es dann beim Treffen auch gleich weiterging.

Sonja, es war sooooo schön, dich endlich zu treffen!
Dann zerrte ich noch Daniela von Buchbegegnungen vor die Kamera. Sieht man eigentlich auf den Fotos, dass es total kalt war? Vielleicht an der Gesichtsfarbe? Es war so schön, Dani endlich auch mal zu treffen. 

Dank Katrin Koppold ein wundervolles Bild!
Nachfolgend noch der Beweis, dass ich Josefine Gottwald, Bianca von Literatwo und Vero von Drei Groschen Poesie auch wirklich getroffen habe. Am letzten Tag sehen wir vier nur leider nicht mehr so scharf aus. Das lag nicht nur am Messestress sondern auch an einem Mann, den ich kurz bequatschte, ob er mal ein Foto von uns machen könnte. 

 

Das war ein Spaß mit euch, ihr verrückten Nudeln!

Zum Schluss möchte ich hier noch Menschen erwähnen, mit denen ich es irgendwie verpasst habe, ein Foto zu schießen. Was mich natürlich auch ärgert, aber unsere Zeit wird kommen Mädels! Da war die liebe Maya, Karla, Anne, Nicole, Petra, Judith, Ira und Anja. Sollte ich jemanden vergessen haben, dann bitte gern erinnern, ich schreibe mir für Leipzig gleich eine Notiz. ;)


Frankfurter Buchmesse - Mein Tag 3

Nun war er also da, der letzte Buchmessetag und auch mein letzter Tag in Frankfurt. Mit meiner großen Tasche, die irgendwie schwerer geworden war als am Anfang der Reise, stieg ich morgens früh in die S-Bahn und traf dort auch gleich wieder auf Sandra. Gutes Timing, obwohl wir uns erst für 9:30 Uhr auf der Buchmesse verabredet hatten. Egal, so konnten wir beide die wirklich noch leeren S-Bahnen genießen und kamen mit unseren schweren Taschen niemandem zu nah. Ich schlüpfte auf der Messe gleich wieder ins Pressezentrum und gab der Dame dort mein Reisegepäck. Dann wartete ich auf Sandra, die erst 9:00 Uhr reingelassen wurde und wir starteten dann gemeinsam unsere Erkundungstour. Witzigerweise begegneten wir immer wieder Leuten, denen ich am Freitag nicht über den Weg lief, obwohl sie auch da waren. Im Vorbeilaufen grüßten wir Ursula Poznanzki und Klaus Baumgart. Da am Sonntag der Bücherverkauf offiziell erlaubt war, habe ich gleich ein Buch, welches mir am Tag zuvor schon aufgefallen war, für meine kleine Tochter gekauft. Es ist ein Adventskalenderbuch, bei dem die Seiten noch mit einander verbunden sind und erst am jeweiligen Tag vorsichtig geöffnet werden dürfen. 


Mein Plan für den letzten Tag war nur, die Lesung von Ulrike (Uli) Leistenschneider zu besuchen. Das Junggefieder wollte gern eine Signierung in ihrem Buch. Also lauschten Sandra und ich der wirklich tollen Lesung von Uli. Ihre Mimik sprach beim Lesen Bände. Wir waren begeistert und die vielen jungen und älteren Zuhörer ebenfalls. Im Anschluss an die Lesung wurden drei Exemplare des Buches "Liebe ist ein Nashorn" verlost. Jetzt hieß es für die jungen Zuhörer: "Habt ihr gut aufgepasst?" Es wurden drei Fragen gestellt und die Kinder konnten einfach die Lösung dazwischen rufen. Wahnsinn, alle brüllten irgendwie gleichzeitig, so dass es am Ende fünf Fragen waren, die der Verlag stellen musste. Drei glückliche Zuhörer bekamen je ein Exemplar und haben sich darüber wirklich sehr gefreut. Ich ließ noch schnell unser Buch signieren und schon verschwanden wir wieder im Getümmel.


Gegen 13:00 Uhr verabschiedete ich mich von Sandra und huschte noch schnell zu einem kleinen Treffen mit Josefine Gottwald, Bianca von Literatwo und Vero von Drei Groschen Poesie. Wir vier hatten gut eine Stunde zusammen unseren Spass, als es für mich dann entgültig hieß, mich zu verabschieden. Im Zug gab es noch ein kurzes Wortgefecht mit einem anderen Reisenden, der partout nicht von meinem reservierten Platz aufstehen wollte. Mit Hilfe von vier weiteren Passagieren zog er dann aber von dannen und ich war froh in einem völlig überfüllten ICE meinen Sitzplatz zu haben und in vier einhalb Stunden wieder in meinem eigenen Nest zu sein.

Hier seht ihr noch die Bücher, die einfach in mein Gepäck gehüpft sind, weil sie endlich mal aus Frankfurt raus wollten.


Und weil bekanntlich nach der Buchmesse auch vor der Buchmesse ist, freue ich mich jetzt schon mal auf die mir bekannten Hallen in Leipzig.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Frankfurter Buchmesse 2013 - Mein Tag 2

Am zweiten Tag bin ich dann etwas eher aufgestanden, schließlich wollte ich nicht wieder erst vormittags auf der Messe erscheinen, besonders nicht, weil ich dann wahrscheinlich das Lovelybooks-Treffen verpasst hätte. Also früh aufgestanden, rein in den Bus, dann in die S-Bahn und am Hauptbahnhof dann der Schock. Wo wollen denn all diese Menschen hin? Ich hab mich dann irgendwie mit in die S-Bahn zur Messe gequetscht und war froh, als ich im ruhigen Pressezentrum meine Jacke loswerden konnte. 

Dann begab ich mich auch gleich in Richtung erste Lesung und diese wird auch etwas für euch beinhalten. Saskia Berwein las aus ihrem Thriller "Todeszeichen" und mir kam dabei gleich die Idee, dass ich hier etwas für euch gefunden habe. Ihr werdet in wenigen Tagen die Chance haben, ein signiertes Exemplar ihres Buches zu gewinnen. Für Saskia Berwein war diese Lesung eine "ein Traum geht in Erfüllung"-Runde. Sie ist eine sehr sympathische Autorin, die sich auch die Zeit für Fragen ihrer Leser nahm. Selbstverständlich fand sie auch meine Idee toll, dass ich ein Exemplar von "Todeszeichen" hier verlose. Ich war etwas perplex, als sie meinte, dass sie schon mal etwas von meinem Buchgefieder gelesen hatte. Da waren nicht nur meine Haare rot, mein Gesicht war es kurzzeitig auch.



Danach ging es zum großen Lovelybooks-Treffen mit Karla, Dani, Marcel und Christoph vom Team, einigen Autoren und vielen Usern, die selbst auch bloggen. Auch hier werde ich euch mit einigen Bildern versorgen, allerdings nicht hier in diesen Post.

Nach einer kleinen Stärkung ging es zu Klaus Baumgart, der sein neues Bilderbuch "Die kleine Traummischerin" vorstellte, ein Buch für Kinder im Alter zwischen 3 und 5 Jahren. Klaus Baumgart zog die kleinen und großen Zuhörer sofort in seinen Bann. Er hat eine unheimlich tolle Art, eine Lesung zu führen und die kleinen Lesemäuse dabei mit einzubeziehen. Auch er beantwortete gern noch die eine oder andere Frage zu seiner Person. Da es im Buchgefiedernest keinen Nestling unter 8 Jahren gibt, habe ich dieses Buch nicht erstanden, kann es aber jedem empfehlen, der eine schöne Geschichte für seine kleine Minilesemaus sucht.
 

Dennoch habe ich von Klaus Baumgart eine Signierung in einem seiner Bücher erhalten, nämlich in einem der "Lauras Stern"-Bücher, die meine kleine Lesemaus besitzt.Er freute sich sehr, als er hörte, welchen Namen er eintragen sollte. Ein sehr sympathischer Autor.


Wieder blieb keine Zeit zum Nachdenken. Ich machte mich auf den Weg zur Lesung von Jürgen Rath, der zuvor auch schon auf dem Lovelybooks-Treffen war. Dort traf ich dann auch endlich Sandra, eine Userin von Lovelybooks. Von da an, waren wir zwei nur noch als Doppelpack unterwegs. Doch erst einmal lauschten wir Jürgen Rath, der sich entschuldigte, dass seine Stimme nicht so klingt, wie sie sollte. Er hatte sich einwenig erkältet. Seiner Lesung war das allerdings nicht anzumerken. Souverän führte er uns in die Welt seines neuen Buches "Im Schatten des Krans" in das Hamburg um 1845. Seine Lesung war eine sehr angenehme, auch wenn ich das Buch nicht erstanden habe. Ich war mit dem Zug unterwegs und nicht mit einem LKW.
 

Nach einer kurzen Schlenderei lauschten wir dann noch Jean Bagnol. Ihr kennt diesen neuen Autor nicht? Naja, das könnte daran liegen, dass es nicht nur ein Autor ist, sondern ein Autorenehepaar. Nina George und Jo Kramer, beide Solo auch sehr erfolgreich, versuchten sich in einem gemeinsamen Werk namens "Commissaire Mazan und die Erben des Marquis", einem Kriminalroman mit einigen Samtpfoten. Dabei übernahm Nina George die Entwicklung des Charakters der menschlichen Hauptfigur und Jo Kramer die der Samtpfoten. Auch wenn sie nicht aus ihrem neuen Buch vorlasen, so war die Präsentation wirklich erfrischend und witzig. Ich liebe die Moderation von Margarete von Schwarzkopf, die ich bereits bei einer Lesung mit Derek Landy auf der Leipziger Buchmesse genießen durfte. Frau Schwarzkopf, die eigentlich viel lieber Hunde mag, war am Ende ebenfalls so überzeugt vom neuen Buch, wie die Zuhörer der Buchvorstellung.
 

Und schwuppdiwupp war der zweite Messetag schon wieder am Ausklingen. Sandra und ich verabredeten uns bereits für den folgenden Messetag und ich fuhr vollkommen platt ins Ersatznest.

Wenn ihr noch nicht genug von meinen Erlebnissen auf der Buchmesse in Frankfurt habt, dann verfolgt morgen den Teil 3.


Dienstag, 15. Oktober 2013

Frankfurter Buchmesse 2013 - Mein Tag 1

Etwas mehr als vier Stunden Zugfahrt trennen mich von der großen Metropole. Vier Stunden die man mit was verbringen kann? Richtig, mit Lesen. Also rein in den ICE und ab nach Frankfurt. Abends ankommen, schlafen und morgens ausgeruht auf ins Getümmel meines ersten Besuchtages bzw. des letzten Fachbesuchertages. Ich war direkt stolz, dass ich mich gleich zu Beginn gut zurecht gefunden habe. Allerdings war die Messe auch an diesem Freitag bereits sehr gut gefüllt. Mit leichter Verspätung traf ich als erstes auf Michaele, Katja und Maya. Ich hab mich gefreut, wie ein Honigkuchenpferd und der Tag konnte einfach nicht schöner beginnen. Leider haben sich unsere Wege genauso schnell wieder getrennt, wie sie sich kurz vorher gekreuzt hatten.  


 Mein anvisiertes Teegespräch habe ich leider verpasst und machte mich als erstes dann daran, mich durch die Massen beim Christian Verlag zu schieben. Bruno Maccallini, einigen sicher bekannt wegen seines berühmten Satzes "Ich habe gar kein Auto", stellte sein ganz persönliches Kochbuch vor und verriet dabei, dass seine Tochter das weltbeste Tiramisu zaubert und sein Lieblingsessen Lasagne ist. Außerdem hatte er eine selbstgemachte Panzanella (toskanischer Brotsalat) vorbereitet, die er unter den anwesenden Zuschauern verteilte. Ich kann euch sagen, die war so was von lecker. Das Mittagessen war gerettet. Selbstverständlich bedankte ich mich bei ihm mit den Erwerb des Kochbuches und Herr Maccallini signierte mein Exemplar mit den Worten: "Karin ist so ein wunderschöner Name". Ein Charmeur durch und durch.  

 
Gut gestärkt erkundete ich die Hallen 3.0, 3.1, 4.0 und 4.1 und machte mich dann auf dem Weg zu einem kurzen Treffen mit Michael Krause, der unter dem Pseudonym Patrick Osborn schreibt. Dort traf ich auch noch einmal kurz auf Michaele. Da die Zeit während der Buchmesse irgendwie schneller läuft, musste ich mich beeilen zu meinem Tageshighlight zu kommen. Einem Interview der WWF-Jugend mit Antje Babendererde. Gebannt lauschte ich sowohl der Autorin, als auch den drei jungen Mädels, die sich für den Schutz der in Deutschland frei lebenden Wölfe einsetzen. Doch auch hier verging die Zeit viel zu schnell und so war ich froh, dass ich ein paar Worte mit Frau Babendererde wechseln konnte und so auch meine Signierung in "Isegrim" erhielt. Da sie meine Autorin des Monats ist, musste natürlich auch ein gemeinsames Foto geschossen werden. Dieses gibt es allerdings in einem anderen Post, den ich unter dem Titel "Buchgefieder meets..." veröffentlichen werde. Ich möchte mich hier auch mal beim Arena Verlag bedanken, deren Mitarbeiterinnen sehr nett waren und auch immer Zeit für ein kleines Gespräch hatten.
 
 
Danach war ich vollkommen platt und fuhr in mein Ersatznest. Morgen gehts weiter mit meinem Tag 2.
 


Montag, 14. Oktober 2013

"Jede Begegnung, die unsere Seele berührt, hinterlässt eine Spur, die nie ganz verweht."

Motto der Woche


 
Begegnungen hatte ich in den letzten drei Buchmessetagen sehr viele und genauso viele haben meine Seele berührt bzw. hatten dies auch schon vor längerer Zeit getan und jetzt intensiviert. Viele liebe Autoren, Blogger und Bücherwürmer habe ich kennengelernt, obwohl ich sie vorher schon kannte. Gut, vorher war es via Internet, nachher nun war es echt und fühlbar mit Hilfe einer lieben Umarmung oder auch eines regelrechten Knuddelansturms. 

Ich bin sehr dankbar für jede einzelne dieser Begegnungen und hoffe, dass sie wie Lore-Lillian Boden schon sagt, nie ganz verwehen werden. Gern denke ich im Laufe des Tages und auch noch in den folgenden Tagen an diese Begegnungen zurück. Ich hoffe, auch ihr hattet in letzter Zeit Begegnungen, die eure Seele berührt haben. Diese Begegnungen sind so wichtig für unser Leben. Ich wünsche euch sehr, dass diese nicht verwehen werden und ihr noch in weiteren Tagen, Wochen und Monaten gern an sie zurück denkt.

Für die neue Woche sollen viele Menschen eure Wege kreuzen und euch berühren. Der Wind ist dann hoffentlich still und verweht somit keine dieser Begegnungen!
 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

434 Tage - Anne Freytag ❀ ❀ ❀ ❀

434 Tage
Anne Freytag
Freytag Literatur
Taschenbuch
ISBN 978-1-492-21708-4
Preis: 9,90 €

Anjas Leben könnte so schön sein. Sie hat einen gutbezahlten Job, ist attraktiv, finanziell unabhängig, wohnt in einem schönen großen Haus, das sie zusammen mit ihrem wundervollen Ehemann Tobias erdacht und gebaut hat und dennoch ist da diese Unzufriedenheit, dieser Wunsch nach, was wäre wenn. Denn vor geraumer Zeit ist sie ihm begegnet, ihrer Jugendliebe, die sie beendet hat. Warum eigentlich? Wieso ist das Treffen nach so langer Zeit von so großer Bedeutung? Sollte sie sich ihrer Gefühle zu Tobias nicht sicherer sein? Tobias, der Vernünftige und Sanfte. Doch da ist Julian, der Spontane und Abenteuerlustige. Was will Anja? Was passiert, wenn sie sich jetzt falsch entscheidet?
 
"434 Tage" ist als Liebesroman deklariert und ist es für mich nicht ganz zu 100%, was besonders mir, die keine reinen Liebesromane gerne liest, sogar positiv erscheint. Die Wendungen, die dieser Roman nimmt, stimmen wenig mit Romantik und Liebesgesäusel überein. Anne Freytag lässt ihre Protagonistin ihr Leben erzählen. Diese tut das so erfrischend manchmal auch sehr chaotisch, dass man sie sich vorstellen kann und auch wenn es einem manchmal wiederstrebt, auch verstehen kann. Das erste Drittel des Romanes ist dabei aus meiner Sicht leider nicht ganz so temporeich, wie das zweite und letzte Drittel. Etwas verwirrend waren anfänglich auch die Zeitsprünge, die die Hauptfigur durchdenkt. Trotzdem ist spätestens ab Anjas Beichte das Tempo manchmal so schnell, dass sich das Buch zum Pageturner entwickelt. Die weiteren Figuren sind sehr gut gezeichnet. Das Mitgefühl des Lesers liegt klar auf Seiten des Ehemannes und wird gerade am Ende auf eine harte Probe gestellt. Anne Freytag hat einen klaren Schreibstil, mit sehr wenig sinnfreien Sätzen. Sie schrieb diesen Roman in wilder Gedankenflut ihrer Protagonistin. Deshalb liest sich der Plot sehr zügig. Das Buch ist aber keines, was man so schnell vergisst. Dafür hat Anne Freytag vortrefflich gesorgt. Auch wenn manch einem das Ende nicht gefallen mag, so ist es doch durchaus vorstellbar. "434 Tage" ist ein Buch voller Gedanken, Gefühle, die meist Achterbahn fahren und Ereignisse, die sich nicht vorhersehen lassen. Auch wenn ich nicht die volle Blumenzahl vergebe, so vergebe ich auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.