Montag, 25. März 2013

"Düfte sind die Gefühle der Blumen."

Motto der Woche

Diesmal stammt das Motto der Woche von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Da es draußen immer noch so kalt ist, dachte ich, dass dieses Zitat am Besten passt, um den Frühling vielleicht nun doch in die Gänge zu bringen. Schnee und Kälte hatten wir jetzt genug. Die Sonne soll endlich die Blumen wachsen lassen. Sollen die Blumen mit ihren Gefühle wieder unsere Nasen kitzeln! 

Mittwoch, 20. März 2013

2/3 Lesungen

Vielleicht tauchen bei einigen von euch gewisse Fragezeichen bei meinem Posttitel auf. Nicht? Ich erkläre es euch trotzdem. Derek Landy hat während der Buchmesse 3 Lesungen gehalten. Derek Landy? Wer ist das?
 
Derek Landy ist ein irischer Schriftsteller und der Erfinder eines Skelettdetektives namens Skulduggery Pleasant. Er hat vor, eine Reihe mit 9 Büchern zu schreiben. Momentan arbeitet er an Band 8, Band 7 liegt in Englisch vor und Band 6 ist bereits auf Deutsch erhältlich. Auf der Leipziger Buchmesse stellte er den 6. Band seiner Jugendbuchreihe persönlich vor und sich gleich mit. Denn eines merkt man Derek an, er steht gern im Mittelpunkt, vergisst durch seinen Erfolg bei den Lesern unterschiedlichen Alters sogar sein kleines Handicap. Wer es nicht kennt, kann es auch nur schwer erkennen. Derek ist ein echter Entertainer, eine echte Frohnatur, ein kleiner liebenswerter Chaot. Ich habe auf der Leipziger Buchmesse, zwei der drei Lesungen verfolgt und jede war für sich einzigartig. Einmal biss Herr Landy ins Mikro um auf der anderen Lesung selbiges fast zu zerlegen. Er hatte auf alle Fragen eine tolle Antwort parat und wußte, wie er das Publikum für sich einnehmen kann. Das ging sogar soweit, dass er bei der einen Lesung ein Bild und auf der anderen eine Tüte Gummibärchen geschenkt bekam. Besonders belustigt waren die Zuhörer, als Derek eine Art Entweder-Oder-Spiel machen sollte. So wurde er gefragt, was er liebe möge, Winnie Puuh oder die kleine Meerjungfrau. Seine Antwort war nicht wirklich überraschend, aber sehr gut erklärt. So meinte er, dass die kleine Meerjungfrau zwar niedlich wäre, aber Winnie Puuh ein Bär sei und ob wir schon mal gesehen haben, wie Bären Fische fangen. Er gab zu Bedenken, was Winnie Puuh also mit der kleinen Meerjungfrau machen könnte. Desweiteren durfte er zwischen Batman und Spiderman wählen. Dereks Antwort kam sehr schnell. Spiderman ist toll, wenn er sich so von Gebäude zu Gebäude schwinge, aber er hat halt nur Spinnweben. Batman hingegen kann wenigstens mit einem super Auto protzen. Was fänden die Mädels also besser, fragte er mit einem Augenzwinkern.
 
Natürlich wurde auf den Lesungen auch gelesen. Diesen Part übernahm Rainer Strecker. Er spricht auch die Hörbücher ein. Er kitzelte wunderbar die witzigen Stellen im Buch heraus und so lauschten alle aufmerksam seinen Worten.

Warum nun 2/3 Lesungen? Die dritte Lesung fand auf dem Südfriedhof in Leipzig am Abend statt. Ich wollte so gern dabei sein und leider hat mir der Verkehr einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Es herrschte an diesem Abend das absolute Chaos in Leipzig. Kilometerlange Autoschlangen, eine gesperrte Hauptstraße, gesperrte Autobahnauffahrten und ein Unfall, glücklicherweise nur Blechschaden, machten es mir unmöglich, pünktlich bei der Lesung zu erscheinen. Schade, denn ich hätte darüber auch sehr gern berichtet. So kann ich "nur" von 2/3 Lesungen erzählen und hoffen, dass ich meine Eindrücke von Derek Landy gut in Schrift und Bild zu euch transportieren konnte.

Montag, 18. März 2013

Buch, Bücher, Buchmesse

Seit heute morgen ist die Leipziger Buchmesse 2013 Geschichte. Drei der vier Tage habe ich miterlebt. Drei Tage voller neuer und alter Begegnungen, tollen Lesungen und interessanten Gesprächen. Die Buchmesse begann mit einem Highlight. Die Lesung von Antonia Michaelis war, wie nicht anders zu erwarten, ein Feuerwerk an Schreibkunst, aber vor allem auch an Vorlesevergnügen. Antonias schauspielerische Leistungen bei ihren Lesungen sind jedes Mal faszinierend und die Zeit der Lesung viel zu kurz. Einen Stuhl brauchte die Autorin nicht, denn sie liebt es, durch die Reihen der potentiellen Leser zu tigern und mit ihrem Buch in der Hand, Teile des neuen Romans "Paradies für alle" zum Besten zu geben. Nach jeder Lesung ist sie auch gern bereit, erworbene oder bereits mitgebrachte Bücher liebevoll zu signieren, wenn kein Tisch da ist, dann muss auch mal die Wand des Leseforums herhalten.
 
Nach kurzem Wandeln in Halle 2 ging es zum Lesetreff, wo gerade Geronimo Stilton seine Lesung hielt. Buchmesse heißt für mich auch, Lesungen zu besuchen, die vorher nicht unbedingt eingeplant waren. Einfach weil es leichter ist, ruhig sitzend einer Lesung zu lauschen, als sich von Anfang an, ins große Gewühl zu schmeißen und nachher nicht mehr zu wissen, wo einem der Kopf steht. Da mir noch etwas Zeit bis zum nächsten Höhepunkt blieb, machte ich es mir bequem und hörte aufmerksam der Lesung von Antje Szillat zu. Die Autorin stellte ihren neuen Jugendroman "Die Tiefen deines Herzens" vor und ihre ruhige, aber auch ausdrucksstarke Lesung war eine Wohltat für alle Ohren.
 
Nach dem es im Lesetreff nun zwischenzeitlich immer voller geworden war, betrat Josephine Angelini die Lesebühne. Die US-amerikanische Autorin stellte den dritten Teil ihrer Göttlich-Trilogie vor. Ihr bezauberndes Lächeln und ihre offene Art ließen wenig davon spüren, dass sie nach eigenen Worten eigentlich eine schüchterne Person ist. Die Lesung fand abwechselnd in Englisch und Deutsch statt, wobei der deutsche Teil von Anne Moll sehr ausdrucksstark gelesen wurde, sodas sich selbst Frau Angelini ein Lob nicht verkneifen konnte. Nach der Lesung war Platz für mehrere Fragen einiger begeisterter Leserinnen, die auch alle von "Josie" sehr gern beantwortet wurden. Als die Bemerkung des Verlages kam, es dürfte noch eine Frage gestellt werden, sprangen die Ersten auf, um eine eher ungeordnete Reihe zu bilden. Josie nahm sich die Zeit und so bekam jeder ein Autogramm, während bereits Maggie Stiefvater ihre Lesung im Lesetreff hielt.  

Tag 2 der Buchmesse begann für mich wieder in Halle 2, wo ich im Lesetreff gespannt den Worten von Stefan Seitz und seinem "Das Unkrautland" lauschte. Seine Lesung wurde untermalt von Bildern aus seiner erschaffenen Welt. Dabei ist seine Buchreihe geeignet für Kinder ab 10 Jahren. Viele der Zuhörer entschwanden gemeinsam mit ihm in die magische Welt von Primus und Miss Plim. Seine ruhige besonnene Leseart machte es einem nicht schwer, sich diverse Szenen auch geistig vorzustellen. Kurze Zeit später ging es kurz um die Ecke weiter mit "Tafiti und die Reise ans Ende der Welt" von Julia Boehme. Ihre Lesung war insofern eine Wahnsinnsleistung, dass sie nicht nur mit perfekt passenden Stimmwechseln die kleinen Zuhörer quasi hypnotisierte, sondern es auch noch schaffte, ihr Buch komplett in 30 Minuten vorzulesen. So etwas habe ich auf einer Kinderbuchvorstellung noch nicht miterlebt und ich war hinterher auch eher sprachlos. Während ihrer Lesung rückten diverse kleine Lesemäuse immer näher an die Bühne, ja sogar auf die Bühne, dass es niemanden verwundert hätte, wenn Frau Boehme noch jemanden auf den Schoss genommen hätte. Nach der Lesung bildeten kleine und auch große Lesemäuse eine Schlange und bekamen eine wundervolle Signierung ins Buch.
 
Tag 3 meines persönlichen Buchmesseplans war ein eher ruhiger Tag, gedacht zum Runterkommen, begleitet von kurzen Gesprächen mit Autoren und Verlagen. Einzig die Lesung von Titus Müller zu seinem neuen Spionageroman "Nachtauge" war ein Muss für mich. Titus kam selbstbewußt im rosa Hemd zu seiner Lesung. Erzählte locker von sich und seinem neuen Roman, um dann festzustellen, dass er ja eigentlich auch etwas vorlesen wollte. Das tat er dann natürlich und die Zuhörer hatten ihre Freude daran. Titus ist ein Autor, der frei von der Leber weg erzählt und mit dem man sich auch über Kleinigkeiten wunderbar unterhalten kann. Wenn er nicht Autor geworden wäre, dann wäre er am liebsten Rechercheur geworden. Wobei dieser Berufszweig sicher erst noch erfunden werden müsse. Er liebt es zu schreiben, aber mehr noch liebt er die Recherche zu seinen Büchern. Sein Herzblut ist dabei in jedem seiner Romane zu erlesen.
 
Danach hatte ich noch einmal die Gelegenheit einer tollen Lesung beizuwohnen, dazu aber ein gesonderter Bericht. Alles in allem war die Leipziger Buchmesse 2013 für mich vor allem geprägt von tollen Gesprächen mit neuen Gesichtern, aber auch mit netten Verlagen und deren Autoren. Die Leipziger Buchmesse ist wie eine große Familie, in der alle durch einander reden und sich trotzdem alle wunderbar miteinander verstehen. In diesem Sinne eine wundervolle Vorfreude auf 2014.
 

"Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann."

Mein Motto der Woche

Ein schönes Zitat von Adalbert de Chamisso, seines Zeichens Naturforscher und Dichter. Die Buchmesse ist vorbei und sein Zitat bringt es auf den Punkt. Jedes einzelne Teilchen wäre nichts ohne den Anderen. Nur zusammen ergeben sie einen Fluss, der kraftvoll fließen kann, der sich durch die Gedanken des Lesers schlängelt. Einmal mitgezogen wird es schwer dagegen zu schwimmen, sich ans Ufer zu retten und alles vorbei ziehen zu lassen. Aber will schon vom Ufer aus zuschauen, wenn man in einem phantasievollen Strom mit schwimmen kann, ohne Angst, plötzlich unter zu gehen.

Sonntag, 17. März 2013

Buchmesse Leipzig - Tagesvorschau, die Dritte

Puh, zwei spannende Messetage habe ich bereits hinter mir. Heute ist nicht nur mein letzter Buchmessetag, sondern auch der von allen anderen. Diesen Sonntag werde ich mit meinem Lieblingsautor Titus Müller beginnen, der sein neuestes Werk "Nachtauge" vorstellt. Auch wenn er momentan nicht mehr in Leipzig wohnt, so hat er einen kleinen Heimvorteil, denn er ist in dieser wunderschönen Stadt geboren. Danach werde ich wohl auch mal in der Messebuchhandlung vorbeischauen, denn das Junggefieder hat so den einen oder anderen Wunsch.
 
Meine zwei letzten Lesungen werden von Autoren gehalten, die ich noch nicht kenne, aber deren Bücher durchaus interessant klingen. Den Anfang macht Elisabeth Schieferdecker mit "Das Elfenlicht von Arwarah" und wird dicht gefolgt von Elmar Schenkel und seinem Buch "Der magische Globus". Danach werde ich noch einen kurzen Abstecher zum Stand vom TraumFänger Verlag machen und auch bei anderen Verlagen vorbeischauen, denn ab 16:00 Uhr kann man Bücher direkt beim Verlagsstand erwerben. Mit glücklichen aber wahrscheinlich auch müden Augen werde ich die Rückfahrt antreten und mich noch einige Tage und Wochen an den schönen und vielleicht auch unerwarteten Erlebnissen und Signierungen erfreuen.

Samstag, 16. März 2013

Buchmesse Leipzig - Tagesvorschau, die Zweite

Der zweite Buchmessetag steht für mich ganz im Zeichen des Kinder- und Jugendbuches. Julia Boehme stellt ihr neues Buch "Tafiti und die Reise ans Ende der Welt" vor. Dazu wurde auf meinem Blog bereits eine Rezension veröffentlicht. Nun bin ich heute gespannt, wie die Autorin liest, um die kleinen Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Danach werde ich einen Autor treffen, den ich nun schon vier Jahre kenne. Unser Gespräch wird sich um alles drehen, was zum Buch und zum Thema Lesen gehört. Es wird ein rein privates Gespräch und kein Interview.
 
Ich hoffe, ich schaffe es dann pünktlich zum weiteren Highlight zurück in Halle 5 zu Derek Landy und seinem "Skulduggery Pleasant". Nach dem Skelettdetektiv werde ich wieder die Glashalle ansteuern und dem zweiten etwas größeren Usertreffen von Lovelybooks beiwohnen. Am heutigen Ende der Buchmesse ist für mich aber noch nicht Zeit zum in die Federn schlüpfen. Nein. Ich werde mich auf einen Friedhof am anderen Ende der Stadt begeben. Dort werde ich erneut auf Derek Landy treffen und seiner Lesung lauschen. Dieser Leseort ist so anders, dass ich darüber sicherlich ausführlich nach der Messe berichten werde. Ich hoffe, ich komme ohne gruselige Gedanken dann doch noch in mein Pensionsnest.

Freitag, 15. März 2013

Buchmesse Leipzig - Tagesvorschau

Heute ist mein erster Tag auf der Messe. Um nicht erst im Nachhinein riesige Berichte schreiben zu müssen, habe ich mich entschieden euch am jeweiligen Tag meine Pläne vorzustellen. Aber keine Angst, ich werde selbstverständlich nach der Messe mit einigen Fotos noch einmal auf das ein oder andere Thema genauer eingehen.
 
Heute wird zwischen den Hallen munter hin und her gewechstelt. Start ist die Lesung von Antonia Michaelis mit ihrem neuen Roman "Paradies für alle". Danach werde ich versuchen zwischen all den Köpfen einen Blick auf Josephine Angelini zu erhaschen, die vielen durch ihre "Göttlich-Trilogie" ein Begriff sein dürfte. Um danach ein wenig mehr Ruhe zu genießen, werde ich einen Blick auf die Regale der Antiquariatsmesse werfen. Zwischendurch versuche ich die Piepmama Sandra Vogel vom Piepmatz Verlag zu treffen. Bei ihr bin ich ja quasi offiziell zur Autorin geworden. Zwei meiner Kinderkurzgeschichten sind in diesem Verlag erschienen. Abschließen wird den ersten Messetag ein kleines Treffen von Lovelybooks-Usern, die mich hoffentlich nicht im Schnee...ähm Regen stehen lassen. Danach werde ich mein Pensionsnest in Beschlag nehmen und von Tag zwei träumen.

Mittwoch, 13. März 2013

Tafiti und die Reise ans Ende der Welt - Julia Boehme ♣ ♣ ♣ ♣

Tafiti und die Reise ans Ende der Welt - Julia Boehme
Loewe Verlag - Gebundene Ausgabe
ISBN 987-3-785-57486-7 - Preis: 7,95 €
Kinderbuch ab 6 Jahren

Tafiti ist ein kleines Erdmännchen und er möchte unbedingt wissen, was sich hinter dem großen geheimnisvollen Hügel befindet. Ist da wirklich die Welt zu Ende? Hat sein Opapa recht? Tafiti will es wissen, doch seine Familie hält ihn für verrückt, dass er so eine gefährliche Reise unternehmen will. Darum schleicht sich Tafiti heimlich aus dem Bau. Sein nun beginnendes Abenteuer ist mit allerhand Gefahren versehen, aber er findet auch etwas sehr Schönes...die Freundschaft.
 
Julia Boehme hat mit "Tafiti und die Reise ans Ende der Welt" ein wirklich schönes Kinderbuch über Freundschaft, Mut und Vertrauen geschrieben. Der Schreibstil und die Charaktere sind kindgerecht und einfach geschrieben. Dieses Buch eignet sich dabei nicht nur für Kinder ab 6 Jahren. Auch als Vorlesebuch für jüngere Zuhörer ist es durchaus geeignet. Für kleine Schulkinder ist es ideal, da die Anzahl der Wörter auf einer Seite gut zu erlesen ist und außerdem die Schrift ausreichend groß ist. Die wundervollen Illustrationen von Julia Ginsbach verleihen der Geschichte noch die nötige Farbe. Wobei der Schreibstil der Autorin sicherlich nicht langweilig ist, aber Kinder mögen es eben bunt. Die Freundschaft der beiden Protagonisten lässt vermuten, dass wir vielleicht noch weitere Abenteuer des Erdmännchens und des Pinselohrschweins erlesen dürfen.

Dienstag, 12. März 2013

Die Feder folgt dem Wind - Kerstin Groeper ♣ ♣ ♣ ♣ ♣

Die Feder folgt dem Wind - Kerstin Groeper
TraumFänger Verlag - Broschiert
ISBN 987-3-941-48515-0 - Preis: 14,90 €
 
Theresa Bruckner folgt mit eher unwohlen Gefühlen ihrem Mann Jonathan 1863 nach Amerika. Gelockt von großen Versprechungen will der deutsche Schmied gemeinsam mit Frau und Kind das große Glück im Westen finden. Schon auf der langen Überfahrt wird Theresa vom Schicksal schwer gebeutelt. In Amerika angekommen, nehmen sie einen schweren Weg in einem Track auf sich. Eher bescheiden, um nicht zu sagen ärmlich bewohnen die Bruckners ein klitzekleines Häuschen und plagen sich mit der Landwirtschaft. Nichts ist vom goldenen Westen zu spüren. Erst recht nicht, als Cheyenne und Lakota ihre kleine Farm überfallen, nach dem Soldaten unter den Indianern ein Blutbad angerichtet hatten. Getrieben von ausgleichender Gerechtigkeit töten Cheyenne Jonathan und wollen Theresa schwer verstümmeln. Einzig der Lakota-Krieger Wakinyan-gleschka kann sie daran hindern und nimmt die weiße Frau als seine Gefangene ins Dorf mit. Sie soll seine von der Pockenkrankheit getötete Frau ersetzten. Doch Theresa, zwischen Trauer, Wut, Angst und Scham hin und her gerissen, scheint ihm zu nichts nutze. Erst als sie von Soldaten bei einem Überfall auf das Dorf für eine Indianerin gehalten wird, beginnt sie sich dem Leben der Lakota zu öffnen und erfährt, was es heißt für jemanden einzustehen, eine Familie zu haben und wahre Liebe zu erfahren. 

"Die Feder folgt dem Wind" ist der zweite Roman von Kerstin Groeper. Er entführt uns, in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Theresa und Wakinyan-gleschka erzählt. Dabei werden diese zwei fremden Leben immer weiter zusammen geführt. Auf 500 Seiten leiden wir mit Theresa und fühlen mit dem Lakota-Krieger. Verständnis für beide vorausgesetzt. Dies ist der zweite Roman, den ich von Frau Groeper gelesen habe und wieder möchte ich am liebsten beide Hauptfiguren kennen lernen. Die Protagonisten sind so wunderbar menschlich, so voller Gefühl, haben Ecken und Kanten. Das ernste Thema hinter dem Roman wird gut deutlich, denn nicht nur damals hatten es Beziehungen zwischen Indianern und Weißen nicht einfach. Doch der Roman versucht auch aufzuräumen mit den Vorurteilen, dass Indianer brutal waren, Wilde und Heiden. "Die Feder folgt dem Wind" ist ein umfangreicher Roman, den man nicht einfach zwischendurch lesen sollte. Er braucht Zeit und Verständnis. Ist man einmal in die Welt von Wakinyan-gleschka eingetaucht, ist es allerdings auch schwer, daraus aufzuwachen. Dieser wundervolle und sehr gut recherchierte Roman hat eine Seele und ganz viel Herzblut von der Autorin.

Montag, 11. März 2013

„Soll ein Buch seinen Zweck erreichen, so muss es eine Seele haben, nämlich die Seele des Verfassers. Ist es bei zugeknöpftem Rock geschrieben, so mag ich es nicht lesen.“

Mein Motto der Woche

Diese Woche steht natürlich nicht nur durch die Buchmesse in Leipzig wieder einmal vollkommen im Zeichen des Buches. Mein Motto der Woche ist dabei ein Zitat von einem meiner Lieblingsschriftsteller. Karl May hat mich mit seinen Reiseerzählungen schon als Jugendliche fasziniert. Oben genanntes Zitat ist dabei in „Old Shurehand III“ zu finden. Es trifft momentan auch genau das, was ich empfinde. Ein Buch muss eine Seele haben, muss die Gedanken des Autors bei mir ankommen lassen, muss mich berühren. Nichts ist schlimmer als ein nichtssagender dahin geschriebener Plot. Derzeit lese ich ein Buch, was für mich wieder sehr viel Seele hat und ich genieße es. Ich lese langsamer.  Ich lasse mir Zeit, die Gefühle, die in mir brodeln, ans Licht zu holen. Am Ende bin ich kurz traurig, dass die Geschichte vorbei ist. Doch dann überwiegt ein wohliges Gefühl, ein wirklich tolles Buch gelesen zu haben.

Samstag, 9. März 2013

Buchige Messevorschau

Der Countdown läuft unaufhörlich, vom 14. - 17. März ist wieder Buchmesse in Leipzig. Mein Messeticket ist gekauft und das Buchgefieder ist ab dem 15. März mittendrin. Spannende Lesungen, informative Gespräche, ein Besuch der Antiquariatsmesse und diverse Treffen mit Bücherwürmern und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, stehen auf dem Programm. Neben bekannten Autoren wie Kai Meyer, Sebastian Fitzek, Nina Blazon und Maggie Stiefvater werden auch neue Schreiberlinge ihre Debütwerke vorstellen. Verschiedene Genre verteilt auf fünf Messehallen. Wo sind da die persönlichen Prioritäten zu setzen? Ganz klar in der Kinder- und Jugendbuchhalle und natürlich bei den Lesungen der Lieblingsautoren. Zum einen wäre das Antonia Michaelis, die vielen erst durch "Der Märchenerzähler" ein Begriff ist, mich aber bereits mit ihrem 16. Buch in meinem Bücherregal begleitet. Oder Titus Müller, den ich durch den historischen Roman "Die Jesuitin von Lissabon" lesengelernt habe. Beide sind nicht in ihren gewohnten Genren unterwegs und das macht es für mich spannend. Ein Highlight dürfte auch Derek Landy werden, der sowohl auf der Messe selbst als auch außerhalb Lesungen hält. Eine gruselige Begegnung könnte die Friedhofslesung mit seinem Protagonisten "Skulduggery Pleasant" werden. Ich werde dazu einen umfassenderen Bericht schreiben, sollte ich heil aus dieser Lesung heraus kommen. Selbstverständlich werde ich über die Messe berichten, aber wahrscheinlich in Häppchen hinterher. So kann ich genug Bilder machen, nette Unterhaltungen führen, mich voll und ganz auf die Themen lesen und schreiben einlassen. Die Spannung steigt von Tag zu Tag und weil es momentan voll im Trend liegt, hippel ich einfach mal mit anderen zukünftigen Messebesuchern um die Wette.

Montag, 4. März 2013

"Tanzen ist träumen mit den Beinen"

Mein Motto der Woche

Letzte Woche Donnerstag hab ich, wie jede Woche davor auch, meine Tochter zum Tanztraining gebracht. Es ist sehr schön, ihr von Woche zu Woche bei ihrem Spass und ihren Fortschritten zu zusehen. Ihre wirklich nette Tanzlehrerin hatte dieses Mal ein rotes, auffälliges Shirt an. Den Spruch, den ich dabei auf ihrem Rücken lesen konnte, fand ich so schön, dass ich ihn hier posten muss. Dies ist also das erste Zitat, was mir noch nicht bekannt war und welches mich gefunden hat. "Tanzen ist träumen mit den Beinen" von Herwig Mitteregger hat mich sofort berührt. Wenn ich meiner Tochter beim Tanzen zuschaue, weiß ich, was Herr Mitteregger damit gemeint hat.