Freitag, 18. Januar 2013

Sitting Bull, sein Leben und Vermächtnis - Ernie LaPointe

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Sitting Bull, sein Leben und Vermächtnis
Ernie LaPointe
Übersetzung: Martin Krueger
TraumFänger Verlag
Fester Einband mit Schutzumschlag
978-3-941485-07-5
Preis: 14,90 €

Wer war Tatanka Iyotake?

Das heutige Wissen über Sitting Bull ist bei vielen gar nicht vorhanden, begrenzt oder sogar gänzlich falsch. Mir geht es da nicht anders. Sitting Bull ist bekannt als großer Häuptling, als Krieger der Sioux. Doch er war viel mehr als das. Sein Urenkel Ernie LaPointe räumt auf mit dem Denken in unseren, besonders aber in den Köpfen der Amerikaner. Sitting Bull war in erster Linie ein Sonnentänzer, ein warmherziger, gefühlvoller Mann und Vater, aber auch ein mutiger, besonnener und standfester Kämpfer. Ein heiliger Mann der die Wiwang Wacipi Zeremonie (Sonnentanz), die sehr blutig und schmerzhaft war, als tapferer Krieger mit neuen Visionen überstand. Die Geschichten um Sitting Bull sind alle in der Familie mündlich überliefert und die Lakota tun sich schwer, etwas in Schrift zu setzen. Was wohl auch daran liegt, dass es bestimmte englische Worte nicht im Lakota gibt und umgekehrt. Erklärt wird dies an Beispielen zum Wort Kinder/children. Die Lakota haben keinen Ausdruck für Kinder, sondern eine liebevolle Bezeichnung: „etwas Heiliges wächst heran“. Auch bei der englischen Übersetzung  von Sitting Bull der auf Lakota „Tatanka Iyotake“ (Büffelstier, der im Begriff ist, sich hinzusetzen) heißt, wird dies deutlich. Umso bemerkenswerter ist es, das sich Ernie LaPointe die Zeit genommen und einige Geschichten seines Urgroßvaters aufgeschrieben hat. Sein Buch über das Leben und das Vermächtnis Sittung Bulls ist dabei nicht als komplette Biographie zu verstehen. Es zeigt auf, dass bestehendes Wissen durch bereits geschriebene Biographien im Grunde nicht immer der Wahrheit entspricht. An Hand mehrerer Beispiele widerlegt Ernie LaPointe die Aussagen eines Neffen Sitting Bulls, dessen Familie maßgeblich an der Ermordung des großen Sonnentänzers beteiligt war. Gemeinsam mit seiner Frau Sonja versucht er, das Ansehen seines Urgroßvaters und die Erhaltung seiner Kultur zu bewahren. Mit seinem Buch ist ihm das aus meiner Sicht sehr gelungen. Ein Muss für jeden, der sich mit der Kultur der Nordamerikanischen Ureinwohner beschäftigt.