Mittwoch, 30. Januar 2013

Der Hobbit - J.R.R. Tolkien


Der Hobbit oder Hin und zurück
J.R.R. Tolkien
Übersetzung: Wolfgang Krege
Klett-Cotta Verlag
Fester Einband mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-608938-18-0
Preis: 17,95 €


Bilbo Beutlin lebt zufrieden und glücklich in seiner Hobbithöhle im Auenland. Der kleine Hobbit ist bescheiden, seine Speisekammer immer gut gefüllt. Mit aufregenden Begegnungen hat er nichts am Hut. Doch das ändert sich eines Tages, als seine kleine heile Welt gehörig durch einander geschüttelt wird. Gandalf, seines Zeichens großer Zauberer gibt sich die Ehre und mit ihm eine Horde Zwerge. Plötzlich findet sich der kleine Hobbit in mitten eines großen Abenteuers wieder. Auf seiner Reise zum einsamen Berg überwindet er Situationen, die er nie auch nur geträumt hat. Er wächst an sich und darüber hinaus. Er findet Freundschaft, wo er keine vermutet hätte. Er kämpft, obwohl er nie eine Waffe in der Hand hielt. Bilbo hofft, am Ende der Reise genug Mut zu besitzen, einen großen Kampf zu gewinnen.

Vor mehr als 70 Jahren erschien eine wundervolle Geschichte über einen kleinen Hobbit. John Ronald Reuel Tolkien schrieb diese ursprünglich für seine Kinder, doch auch Erwachsene waren von der Welt des Hobbits fasziniert. Der Hobbit ist ein Buch reich an Liedern, voll von Freundschaft, Vertrauen, Abenteuern und Zauberei. In ihm finden sich aber auch Schlachten, mystische Szenen, gruselige Kreaturen, Angst und Trauer. Tolkiens liebevoller Schreibstil vermag Jung und Alt in seinen Bann zu ziehen. Man fiebert bei jeder gefährlichen Situation mit dem kleinen Hobbit mit, hört die Lieder, die die Zwerge oder auch die Elben singen. Diese Geschichte um einen kleinen Mann, der sich aufmachte um heraus zu finden, wie stark und mutig er eigentlich ist, wirkt durchweg spannend und an einigen Stellen auch humoristisch. Auch wenn es ursprünglich als Kinderbuch geschrieben wurde, so denke ich doch, dass es eher in den Bereich des Jugendbuches gehört. Aber auch als Erwachsener sollte man die Vorgeschichte zum Herr der Ringe wenigstens einmal gelesen haben.

Gelesen wurde die Ausgabe des Klett-Cotta Verlages. Sie beinhaltet die Neuübersetzung durch Wolfgang Krege, der bereits etliche Tolkienwerke erfolgreich übersetzte.

 

Freitag, 18. Januar 2013

Sitting Bull, sein Leben und Vermächtnis - Ernie LaPointe

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Sitting Bull, sein Leben und Vermächtnis
Ernie LaPointe
Übersetzung: Martin Krueger
TraumFänger Verlag
Fester Einband mit Schutzumschlag
978-3-941485-07-5
Preis: 14,90 €

Wer war Tatanka Iyotake?

Das heutige Wissen über Sitting Bull ist bei vielen gar nicht vorhanden, begrenzt oder sogar gänzlich falsch. Mir geht es da nicht anders. Sitting Bull ist bekannt als großer Häuptling, als Krieger der Sioux. Doch er war viel mehr als das. Sein Urenkel Ernie LaPointe räumt auf mit dem Denken in unseren, besonders aber in den Köpfen der Amerikaner. Sitting Bull war in erster Linie ein Sonnentänzer, ein warmherziger, gefühlvoller Mann und Vater, aber auch ein mutiger, besonnener und standfester Kämpfer. Ein heiliger Mann der die Wiwang Wacipi Zeremonie (Sonnentanz), die sehr blutig und schmerzhaft war, als tapferer Krieger mit neuen Visionen überstand. Die Geschichten um Sitting Bull sind alle in der Familie mündlich überliefert und die Lakota tun sich schwer, etwas in Schrift zu setzen. Was wohl auch daran liegt, dass es bestimmte englische Worte nicht im Lakota gibt und umgekehrt. Erklärt wird dies an Beispielen zum Wort Kinder/children. Die Lakota haben keinen Ausdruck für Kinder, sondern eine liebevolle Bezeichnung: „etwas Heiliges wächst heran“. Auch bei der englischen Übersetzung  von Sitting Bull der auf Lakota „Tatanka Iyotake“ (Büffelstier, der im Begriff ist, sich hinzusetzen) heißt, wird dies deutlich. Umso bemerkenswerter ist es, das sich Ernie LaPointe die Zeit genommen und einige Geschichten seines Urgroßvaters aufgeschrieben hat. Sein Buch über das Leben und das Vermächtnis Sittung Bulls ist dabei nicht als komplette Biographie zu verstehen. Es zeigt auf, dass bestehendes Wissen durch bereits geschriebene Biographien im Grunde nicht immer der Wahrheit entspricht. An Hand mehrerer Beispiele widerlegt Ernie LaPointe die Aussagen eines Neffen Sitting Bulls, dessen Familie maßgeblich an der Ermordung des großen Sonnentänzers beteiligt war. Gemeinsam mit seiner Frau Sonja versucht er, das Ansehen seines Urgroßvaters und die Erhaltung seiner Kultur zu bewahren. Mit seinem Buch ist ihm das aus meiner Sicht sehr gelungen. Ein Muss für jeden, der sich mit der Kultur der Nordamerikanischen Ureinwohner beschäftigt.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Wie ein Funke im Feuer - Kerstin Groeper

Wie ein Funke im Feuer
Eine Lakota und Cheyenne Odyssee
Kerstin Groeper
TraumFänger Verlag
Fester Einband mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-941485-13-6
Preis: 24,50 €

Der junge Lakota-Krieger Tanzt-im-Feuer trifft während eines Erkundungsrittes in den Black Hills auf ein Mädchen vom verfeindeten Stamm der Cheyenne. Sein ungestümer Bruder verletzt sie mit einem Pfeil und als er sie töten will, kann Tanzt-im-Feuer ihn daran hindern. Das Mädchen bleibt verletzt zurück. Doch sie verfolgt Tanzt-im-Feuer in seinen Träumen. Ihre Augen lassen ihn nicht mehr los. Nach einem Raubzug schenkt sein Bruder ihm das Mädchen. Hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und seinem Stolz, beschließt Tanzt-im-Feuer das Mädchen zu ihrem Stamm zurück zu bringen. Es beginnt eine Reise, die voller Gefahren, aber auch voller Hoffnung und neuer Erlebnisse ist.

Kerstin Groeper beschreibt in ihrem Roman das Leben der Lakota und der Cheyenne. Geschickt führt sie beide Stämme zu einander. Sie zeigt das Leben der Prärieindianer mit all seinen Fassetten. Leben in Gemeinschaft, Respekt vor der Natur, Vertrauen zu seinen Stammesangehörigen sogar zu Menschen eines anderen Stammes, Ponyraubzüge, Rache, Kampf ums Überleben und schließlich die Reise zu den Sternen. All das findet sich in  „Wie ein Funke im Feuer“ wieder. Es ist ein bewegender Roman über ein Bündnis zwischen zwei unterschiedlichen Stämmen, über Freundschaft und Liebe bis weit über den Tod hinaus. Die detailierten Beschreibungen einzelner Personen, der Umgebung und Szenen des Stammeslebens lassen ein gewisses Kopfkino ganz von allein starten. Der Duft von Pinien liegt in der Luft. Das Dröhnen der rennenden Büffelherde ist zu hören. In diesem Roman spielt der weiße Mann nur eine sehr kleine Nebenrolle. Eine gelungene Geschichte zurück in die Jahre um 1790, die sich so zugetragen haben könnte. Dieses Buch sollte man genießen, ihm Zeit geben. Vielleicht spürt man dann einen kleinen Hauch von der Zeit, als die Black Hills nur den dort lebenden Stämmen gehörten.